Gefundene Tigerbabys: Keine Tierquälerei bei Unterbringung festgestellt
Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt gegen jene Frau, die zwei Tigerbabys aus der Slowakei nach Österreich gebracht haben soll. "Es ist ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Artenhandelsgesetz im Gange", sagte Sprecher Friedrich Köhl. Bei der Unterbringung der Raubkatzen in der Wohnung in Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) wurde keine Tierquälerei festgestellt.
Die Tiger hätten sich zwar bei ihrer Entdeckung in keinem guten Zustand befunden, dem Duo soll es aber vorher noch schlechter gegangen sein. Die 34-Jährige habe angegeben, die Jungen aufgepäppelt zu haben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ein gerichtliches Nachspiel könnte jedoch der Transport der Tiger von der Slowakei nach Österreich haben. Das Artenhandelsgesetz regelt die Ein- und Ausfuhr wild lebender Tierarten, bei einem Verstoß drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen.
Tigerbabys werden vorübergehend in Schönbrunn betreut
Die Bezirkshauptmannschaft hat Verwaltungsstrafverfahren gegen die 34-Jährige eingeleitet. Diese seien vorerst ruhend gestellt, teilte Bezirkshauptmann Peter Suchanek am Dienstag mit Verweis auf Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft mit. Geprüft werden sollen auch eigentums- und zollrechtliche Aspekte.
Die Raubkatzenbabys waren nach einem Hinweis am 8. August in der Badewanne der Wohnung der 34-Jährigen entdeckt worden. Die Frau, die laut ihrer Aussage in der Slowakei Tiger in einer Auffangstation betreut, gab an, sich um die Jungen gekümmert zu haben. Die Raubkatzen wurden ihr abgenommen und vorübergehend im Tiergarten Schönbrunn in Wien untergebracht. Wie lange sich der Zoo um die Tiger kümmern soll, werden die Behörden entscheiden. Laut der Tageszeitung Österreich will eine Slowakin, die die Auffangstation betreibt, die beiden Tiere zurückhaben.