Friedhöfe öffnen, aber nur zehn Besucher gleichzeitig erlaubt
Die Vorhangschlösser, die derzeit die Friedhofstore absperren, werden am Dienstag nach Ostern abmontiert. Der Besuch auf den Friedhöfen der Stadt Amstetten wird dann wieder erlaubt sein. Im Gegensatz zu anderen Städten wollen Bürgermeister Christian Haberhauer, ÖVP, und die Stadtverantwortlichen den Betrieb aber nur sehr eingeschränkt und kontrolliert gestatten. „Die Infektionsrate mit Covid-19 liegt bei uns mit rund zehn Prozent (täglicher Zunahme, Anm.) noch weit über dem Bundestrend“, begründet der Stadtchef die verschärften Zutrittsregeln.
Mit dem Verweis, dass alle größeren Städte in NÖ ihre Friedhöfe offen halten, hatte die verantwortliche SPÖ-Stadträtin Beate Hochstrasser die Aufhebung der Sperre gefordert. In St. Pölten etwa ist der Zutritt uneingeschränkt möglich. „Unsere Anlage ist weitläufig, der vorgeschriebene Abstand kann hier leicht eingehalten werden“, heißt es aus der dortigen Friedhofsverwaltung.
In Amstetten bleibt man aber weiter vorsichtig. Dem Wunsch der Stadträtin, die Friedhöfe schon vor Ostern freizugeben, kommt Haberhauer nicht nach. „Wir haben uns an die Vorgabe der Bundesregierung gehalten, den öffentlichen Raum zu sperren“, erklärt er. Mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen ab kommender Woche wolle man nun das Betretungsverbot ebenso erst nächste Woche aufheben.
Kompromiss
„Mir ist dieses Anliegen der Bürger sehr wichtig, deshalb bieten wir diese Lösung an. Bei aller Kompromissbereitschaft muss ich aber weiter die Infektionsrate im Auge behalten“, sagt Haberhauer im KURIER-Gespräch. Dass die Zahl der derzeit über 50 am Coronavirus erkrankten Amstettner noch steigt, stört ihn.
Gerade für ältere Bürger sei der Verzicht auf den Besuch der Gräber naher Verwandter eine besondere Herausforderung, dankt Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder für die Disziplin. Der Schutz der Risikogruppe bleibt aber im Fokus. Abgesprochen mit Stadtpfarrer Peter Bösendorfer werden die Friedhöfe Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Es dürfen aber nie mehr als zehn Besucher in die Anlage. Gießkannen gibt es nicht; das Bewässern der Grabbepflanzung übernehmen weiter Stadtbedienstete.