Chronik/Niederösterreich

Friedensplan vor Gemeindewahl

Beide Seiten sind sich einig. Einen Showdown zwischen der Bürgermeisterpartei ÖVP und der Bürgerliste Reinsberg wie 2010 soll es bei dieser Wahl nicht mehr geben. Zank und Hader innerhalb der ÖVP bescherte damals der Kleingemeinde im Bezirk Scheibbs nicht nur eine Parteiabspaltung, sondern auch einen emotionalen Sprung quer durch die Gemeinde und sogar Familien.

"Die Stimmung ist wieder gut. Es tut sich etwas im Wohnbau, wir konnten die negative Bevölkerungsentwicklung stoppen." Seit eineinhalb Jahren ist Franz Faschingleitner ÖVP-Ortschef. Gemeinsam mit seinem Vize Christian Voglauer wird er die VP-Liste im Jänner anführen. Die Bereitstellung von Baugrund und die Verwirklichung eines zentralen Gemeindezentrum im Komplex einer früheren Tischlerei sind die größeren Zukunftspläne. In dem Projekt soll die Lebenshilfe mit 40 Arbeitsplätzen angesiedelt sein, die Musikvereine und auch der Kindergarten eine neue Heimstatt finden. Momentan wird sogar das dafür bunt geschmückte Bürgermeisterzimmer von Kindergartenschützlingen belegt.

Die vergangenen Jahren seien nicht einfach gewesen, schildert Faschingleitner Zum Politzank gesellte sich noch die Insolvenz der Burgarena. Mittlerweile konnte die Burg über die neue Gesellschaft gerettet werden. 11.000 Besucher wurden heuer bei diversen Events gezählt. Politisch sei man inzwischen "extrem um sachliche Zusammenarbeit bemüht", versichert der Ortschef.

Bereits mit vollem Tempo ist die Bürgerliste Richtung GR-Wahl unterwegs. Christoph Heigl und ein Organisationsteam haben zuletzt einen Friedensplan – "um positive Verhaltensweisen für die Zusammenarbeit zu vereinbaren" – am Gemeindeamt deponiert. 2010 erreichten Heigl, der früher ÖVP-Bauernbundmandatar war, auf Anhieb sechs Gemeinderatssitze. Die VP hält bei elf, die SPÖ bei zwei.

Über eine Bürgerbefragung mit 215 Rücksendungen lotete die Liste aus, wo die Reinsberger der Schuh drückt und welche Personen sie im Gemeinderat haben wollen. Heigl: "Genannt wurden 405 Namen. Wir fragen jeden einzelnen ob er bei uns kandidieren will. 34 haben uns bereits fix zugesagt. Wer von uns die meisten Vorzugsstimmen bekommt, soll dann im Gemeinderat sein."