Chronik/Niederösterreich

Frequency in St. Pölten: „Geil, weil einfach alles wurscht ist“

Die Herrenrunde aus Linz-Land, die Mittwochfrüh ihr Quartier am Traisenufer in St. Pölten aufgeschlagen hat, entscheidet sich für ein klassisches Festival-Frühstück. Es gibt Bier im Trichter, die Einvernahme erfolgt mittels Schläuchen.

„Es ist so geil, weil einfach alles wurscht ist“, sagt Daniel, 19, während sein Freund nach dem übergroßen Schluck wie in Zeitlupe zur Seite kippt.

Bereits zum zweiten Mal geben sich die vier jungen Männer dem Wahnsinn des Frequency-Festivals in der niederösterreichischen Landeshauptstadt hin, bis zu 150.000 Menschen werden bis Samstag erwartet. Kurz gesagt: Es herrscht der absolute Ausnahmezustand in der 60.000-Einwohner-Stadt.

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Mehr Parkplätze

Es sind allerdings nicht unbedingt die Bands, die den Event in den vergangenen Jahren so populär gemacht haben, die Besucher schätzen vor allem das Gelände, auf dem sie campen können. Deshalb hat Florian aus Salzburg die Morgentoilette auch in die Traisen verlegt, der Fluss, der die großteils jungen Gäste neben der Musik so glücklich macht.

„Auf anderen Konzerten steht man irgendwo in einer Staubwüste, es ist trocken und heiß. Hier kann ich schwimmen gehen und auch im Grünen sitzen“, erzählt er.

Mehr Parkplätze

Die Menschenströme im Süden St. Pöltens sorgen aber nicht nur für Begeisterung. Im Vorjahr gab es immer wieder Kritik, weil geparkte Autos Gassen blockierten und manche auch abseits des Festivalgeländes ihr Zelt aufgestellt hatten. Zudem kam es aufgrund der Massen zu gefährlichen Situationen auf dem Weg zu den Bühnen.

Heuer soll aber alles besser werden: Für die Besucher stehen mehr Parkplätze zur Verfügung, der Veranstalter entwickelte neue Routen, die Polizei kontrolliert streng.

Mehr als 500 Sanitäter stehen zudem bereit, um Patienten zu versorgen. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahren werden es wieder bis zu 3000 Personen sein, die an den vier Tagen eine ärztliche Hilfe benötigen.

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Supermarkt

Zurück am Campingplatz: Weil das Grillen auf dem riesigen Areal verboten ist, steuern viele die Snack-Standeln an. Zudem gibt es einen eigenen Supermarkt, bezahlt wird per Chip. „Bei uns ist immer viel los“, erzählt ein Verkäufer. Markus aus der Steiermark hat es sich derweil vor seinem Zelt gemütlich gemacht, seine Füße liegen lässig auf einer Box, die harte Beats wummert. „Wenn es gut geht, schaue ich mir vielleicht vier bis fünf Konzerte an. Die echte Party spielt sich sowieso am Campingplatz an.“ Der süßliche Geruch, der ihn umgibt, stamme übrigens von Kräuterzigaretten, behauptet der 25-Jährige. „Magst einmal probieren?“, fragt er.

Es ist also angerichtet in St. Pölten: Weil auch das Wetter gut sein soll, steht einer Dauer-Party bis Samstag nichts mehr im Wege.

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