Frauenorden gehen 2015 in die Offensive
Als offen, herzlich, bewunderswert aber auch als nicht zeitgemäß gekleidet. So charakterisieren Schülerinnen der Sozial-Fachschule der Marienschwestern vom Karmel in Erla bei St.Valentin in einem Film ohne Scheu die ihnen bestens bekannten Ordensschwestern. Weil die Arbeit christlicher Frauengemeinschaften in der Gesellschaft allgemein nicht so gut bekannt ist, wird 2015 eine Offensive gestartet.
Zehn weibliche Ordensgemeinschaften, dazu fünf von Zivilpersonen getragene Sekularinstitute mit insgesamt 168 Schwestern in der Diözese St. Pölten werden das vom Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der geweihten Berufe" nutzen.
Sechs größere Veranstaltungen sind geplant, kündigt die Generaloberin der Franziskanerinnen von Amstetten, Franziska Bruckner, an. Bei den Terminen steht aber nicht im Vordergrund, dass die Ordensfrauen in der Diözese 21 mittlere oder höhere Schulen, drei Volksschulen, sieben Horte, etliche Internate, Bildungshäuser oder drei Altersheime führen. Die Hauptrolle bei diesen offenen Treffen (www.jahrderorden) spielt das "geistliche Leben" mit Messen und Kurzreferaten. Generell soll 2015 der Mittwoch zum Ordenstag ausgerufen werden, kündigt Bruckner, Sprecherin der St. Pöltener Frauengemeinschafte, an. Über diese Initiativen sieht sie auch Chancen, dass wieder mehr junge Frauen ihre Berufung zum Dienst in den Orden spüren. Ein Drittel der Ordensfrauen in der Diözese ist derzeit zwischen 70 und 80 Jahre alt, lediglich 20 sind unter 40.
Mit im Boot ist auch die Katholische Frauenbewegung. "Wir sehen uns mit den Ordensfrauen gut vernetzt und wollen eine große Brücke für gemeinsame Ziele bilden", sagt Diözesan-Vorsitzende Anna Rosenberger. Ein Ziel bleibt, Frauen in der Kirche aufzuwerten und ihnen bald zumindest das Diakonamt zu erlauben.