Chronik/Niederösterreich

FPÖ nur noch One-Man-Show

Just im Wahl-Wohnort vom Bundesparteiobmann der FPÖ, Heinz-Christian Strache, droht sich nun die FPÖ aufzulösen. Denn Michael Angel, Gemeinderat der FPÖ Klosterneuburg legte am 7. Oktober mit sofortiger Wirkung alle seine Funktionen in der Bezirkspartei zurück – nach 35 Jahren bei den Freiheitlichen. Dieser Schritt sei ihm zwar "nicht leicht gefallen", aber "nach reiflicher Überlegung" und aufgrund des "nicht zu erwartenden Perspektivenwechsels" sei er zu "keinem anderen Ergebnis" gekommen, als seine Parteimitgliedschaft zurückzulegen.

"Die FPÖ entwickelt sich nicht weiter. Es gibt keine jungen Leute bei uns", sagt Angel. Deshalb könne er sich nicht mehr mit der Partei identifizieren, es habe personelle Fehlentscheidungen gegeben. Was er damit meint, glaubt der einzig verbleibende Gemeindevertreter der FPÖ, Stadtrat Josef Pitschko, jedenfalls zu wissen: "Die Stimmung in der Partei war so, dass er bei der Wahl nicht mehr auf einem der vorderen Listenplätze berücksichtigt worden wäre."

"Der Herr Angel war nicht einmal bei den letzten zwei Gemeinderatssitzungen dabei", kritisiert Pitschko. "Und wenn er jemand Jungen für die Partei vorgeschlagen hätte, hätte ich ihn jederzeit vor Angel gereiht", ätzt Pitschko. Dass die Vorschläge seines ehemaligen Kollegen nie angenommen worden seien, kostet Pitschko nur ein Lachen: "Welche Vorschläge denn?"

Neuer Versuch

Michael Angel will sich indes nicht aufhalten lassen. Er will bis zur Gemeinderatswahl am 25. Jänner sein Mandat als parteiloser Gemeinderat behalten. Bei der Wahl selbst will er mit seiner neuen Liste "Freie Wähler Klosterneuburg" kandidieren. "Bei uns gibt es keine Parteienabgabe und keine Parteizugehörigkeit", sagt Angel. Und: "Wir haben schon zwei Damen und mehrere junge Leute im Team." In knapp zwei Wochen soll die Kandidatenliste fix sein.