Flutschutz wird früher fertig
Von Matthias Hofer
Im Durchschnitt fließen unter der Wiener Reichsbrücke pro Sekunde 1922 Kubikmeter Wasser durch. Das sind fast zwei Millionen Liter. Pro Sekunde. So gesehen, wird bis zur endgültigen Fertigstellung des Hochwasserschutzes noch viel Wasser die Donau hinunter rinnen. Nun steht jedoch fest, es werden rund 240 Billionen Liter weniger sein, als ursprünglich angenommen. Der Flutschutz entlang der Donau soll nämlich um vier Jahr schneller fertig werden, als geplant.
Gemeinden am Zug
Insgesamt 216 Millionen Euro werden in die noch ausständigen Schutzbauten investiert. Die Hälfte davon zahlt der Bund, den Rest übernehmen Land und Gemeinden. Die Kommunen sind nun am Zug. „Sie müssen rasch die Entscheidungen für Projekte auf Gemeindeebene treffen“, mahnt Pröll zur Eile. Nur eingereichte Projekte können entsprechend rasch bei der Finanzierung berücksichtigt werden. Faymann ergänzt: „Wir haben eben nicht mehr hundert Jahre Zeit zwischen zwei hundertjährlichen Hochwässern.“
Dass sich der Flutschutz volkswirtschaftlich rechnet, belegt Pröll mit dem Beispiel der Stadt Ybbs: „Beim Hochwasser 2002 entstand dort ein Schaden in der Höhe von 39 Millionen Euro. Heuer gab es – durch den Hochwasserschutz – keine Schäden.“ Die Kosten des Flutschutzes von 24 Millionen Euro hätten sich alos schon amortisiert.
Außerdem schaffe der beschleunigte Ausbau des Hochwasserschutzes 700 Arbeitsplätze, betont Bures.
Neben dem Ausbau der Flutschutzanlagen müssen auch bestehende Einrichtungen saniert werden. Vor allem jene Dämme, die Anfang Juli stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Beim Erfahrungsaustausch aller beim jüngsten Hochwasser Involvierten hat sich etwa gezeigt, dass der Marchfeld-Damm ein Druckpunkt war“, sagt Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. „Das Problem ist jetzt gelöst, die Dammsanierung startet sofort und wird rund 80 Millionen Euro kosten“, erklärt Pernkopf.
Spenden
Nach der heurigen Flut seien bisher 1274 Schadensmeldungen eingelangt, rund acht Millionen Euro sind ausbezahlt, berichtet Pröll. Er bedankt sich für die Spendenbereitschaft: Rund 1,8 Millionen Euro seien eingegangen. „Mein Dank gilt auch unseren Partnern Raiffeisen Niederösterreich, Bundesland Vorarlberg und Hypo NÖ.“