Flüchtlingsquartier im Bauhof
Von Julia Schrenk
"Die Gemeinden können einen Beitrag leisten", sagt Michael Cech, Bürgermeister von Gablitz (ÖVP). Deshalb hat er die Räumlichkeiten im Obergeschoß des Bauhofes dem Land als Flüchtlingsquartier angeboten. "Wir müssen in so einer schwierigen Situation unserer sozialen Verantwortung gerecht werden", sagt Cech.
Dabei war die Herbergssuche gar nicht so einfach. Die Infrastruktur in Gablitz ist beschränkt. Zuletzt hat das Innenministerium eine Übersiedlung der örtlichen Polizeiinspektion in die 130 großen Räumlichkeiten im Bauhof geprüft und sich dagegen entschieden.
Aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team NÖ) heißt es, dass Flüchtlinge, die dauerhaft in Österreich bleiben, in der Wohnung in Gablitz unterkommen sollen. Die Diakonie wird die Betreuung der Flüchtlinge übernehmen. Bürgermeister Cech will die Flüchtlinge unterstützen und ihnen Arbeit im Bauhof anbieten. Und im gleichen Gebäude befindet sich auch das Gablitzer Bildungswerk, wo etwa Deutschkurse angeboten werden.
Kritik am Vorgehens Cech kommt von den Jungen Grünen Purkersdorf/Gablitz: "Erst als die Ortsgruppe der Jungen Grünen aktiv wurde und medial Druck gemacht hat, schien sich der Bürgermeister plötzlich doch noch besonnen zu haben. Jedoch möchte ich betonen, dass weder in einem Ausschuss, noch im Gemeinderat bisher eine wirkliche Debatte zur Unterbringung von Flüchtlingen stattgefunden hat", sagt Florian Ladenstein, Sprecher der Jungen Grünen Purkersdorf/Gablitz.