Fischlift als Stromturbine lockt Investoren
Ein weltweit einzigartiger Fisch-Lift, der Flüsse für die Tiere gefahrlos durchgängig macht und als Turbine Strom erzeugt, sorgt bei Naturschützern und Investoren für Aufsehen. Rund um die Erfindung des Schmiedes Walter Albrecht aus St. Anton/Jeßnitz hat sich eine Gesellschaft zur Produktion der Fischschnecke gegründet. Das nötige Kapital zum Firmenstart holte sich die Hydroconnect GmbH. per Crowdfunding.
Den Nachweis, dass Fische die Doppelrohrschnecke flussauf- und flussabwärts annehmen und dabei unverletzt bleiben, führten Wissenschafter. Die Erfindung Albrechts, der sich die antike Archimedische Schnecke in einem Doppelrohr für seine Idee des Fischlifts zu Nutze machte, könnte aufgrund der bald schlagend werdenden EU-Wasserrahmenrichtlinie ein Volltreffer sein. Die schreibt vor, dass alle Flüsse für die Fische voll durchgängig sein müssen.
Neben dem Prototyp, der im Landesausstellungsgelände Neubruck bei Scheibbs aktiviert wird, hat der Verbund bereits die erste Turbine bestellt, berichtet Hydroconnect-Geschäftsführer Paul Edelsegger. Er ist auch Juniorchef der Ybbsitzer Stahlbaufirma Seisenbacher, die maßgeblich an der neuen Turbinenfirma beteiligt ist.
Die Fischturbine wird ab 2016 im Gewerbepark Neubruck in einem eigenen Werk gebaut. Ihr wird der wirtschaftliche Durchbruch zugetraut. 160 Investoren unterschrieben auf der Crowdfunding-Plattform binnen 37 Tagen Risikoanteile in der Gesamthöhe von 249.900 Euro – ein Österreichrekord.
Für die ÖVP-Nationalräte Andreas Hanger und Werner Groiß ist das Projekt ein Fallbeispiel, wie Crowdfunding Jobs und Wertschöpfung schaffen kann. Sie unterstützen und treiben eine Gesetzesinitiative voran, die diese finanzielle Bürgerbeteiligung bürokratisch erleichtert und vor dem Fiskus genau geregelt ist. Hanger: "Gesetzlich gut fundamentiertes Crowdfunding ist eine riesige Chance in entlegeneren Regionen Arbeitsplaätze zu halten und auch neue zu schaffen.Hydroconnect ist das beste Beispiel dafür".