Chronik/Niederösterreich

Feuerwehrmann kritisiert Lage des geplanten Rüsthauses

„Ich möchte anonym bleiben, weil ich selbst bei einer Feuerwehr im Abschnitt Klosterneuburg aktiv bin. In den Reihen der Feuerwehr wird das Thema intensiv und teilweise hitzig diskutiert.“

So beginnt ein Schreiben an den Klosterneuburger Umweltstadtrat Sepp Wimmer (Grüne), das dieser an den KURIER weitergeleitet hat. Gegenstand ist das umstrittene neue Rüsthaus der Feuerwehr Weidling, das im Park der Villa Brunnenpark an der Brandmayerstraße errichtet werden soll.

Der Briefschreiber nennt zwei Argumente gegen den geplanten Standort: Das neue Rüsthaus würde am äußersten Rand des weitläufigen Einsatzgebiets der Weidlinger Feuerwehr liegen – und es sei für den künftigen Fuhrpark der kleinen Ortsfeuerwehr zu groß dimensioniert.

Konkret endet das Einsatzgebiet der Feuerwehr Weidling in Richtung Klosterneuburg nur wenige hundert Meter vom geplanten Rüsthaus, beim Gasthauses Trat. Nach Westen müssen die Weidlinger viel weiter ausrücken: Ihr Einsatzgebiet reicht bis zur Zufahrt nach Weidlingbach bzw. bis zur Wiener Stadtgrenze (siehe Grafik).

Der Abschnittskommandant der Klosterneuburger Feuerwehren, Josef Angelmayer, gibt dem Briefschreiber recht: „Der Standort liegt wie das bestehende Rüsthaus recht nahe bei der Stadt Klosterneuburg.“ Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) widerspricht: „Die Straßen in die Täler und Gräben führen vom Weidlinger Ortszentrum weg. Der Standort entspricht wesentlichen Kriterien.“ Weidlings Feuerwehrkommandant Wolfgang Pötsch ergänzt: „Die meisten Kameraden wohnen in unmittelbarer Nähe des Feuerwehrhauses.“

Zu groß?

Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf die kolportierten 1000 Grundfläche des Rüsthauses: Nach der geltenden Ausrüstungsverordnung der nö. Feuerwehren muss die FF Weidling künftig mit drei Fahrzeugen auskommen. Dafür erachtet auch Abschnittskommandant Angelmayer das geplante Haus als „sehr groß dimensioniert“. Stadtchef Schmuckenschlager kennt die Größe des Gebäudes noch nicht: „Die kann auch der Briefschreiber nicht kennen, weil es noch keinen Entwurf gibt.“

Umweltstadtrat Wimmer fordert die Offenlegung sämtlicher Unterlagen zum geplanten Neubau: „Die Feuerwehr Weidling leistet hervorragende Arbeit und ist zu schade, um parteipolitisch missbraucht zu werden.“

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