Polizei geht von Brandstiftung aus
Mit einer überraschenden Anzeige gegen den Betreiber des Schildkrötenparks in Wiesen endeten die Ermittlungen zum Großbrand im Gastronomiegebäude der Mostviertler Ausflugsattraktion. Ermittler des Bundeskriminalamts stellten eindeutige Spuren einer Brandstiftung fest. Weshalb gegen den Betreiber des Parks bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen des Verdachts auf Brandstiftung erstattet werden soll. Der Abschlussbericht ist noch in Arbeit.
Das Feuer in der Vereinsanlage in der Gemeinde Neustadtl im Bezirk Amstetten richtete, wie berichtet, enormen Schaden an. Das Holzgebäude mit einem Gastro- und einem Zoobereich wurde vernichtet. Mehrere Reptilien und eine Schildkrötenbrut kamen durch Rauch und Hitze um. Ermittler des NÖ Landeskriminalamts gehen von einem Sachschaden von bis zu 250.000 Euro aus.
200 Feuerwehrleute von zwölf Wehren aus NÖ und OÖ bekämpften die Flammen. Der Betreiber und seine Frau, die aus Amstetten zum Brandort gekommen waren, erlitten bei Rettungsversuchen von Schildkröten Rauchgasvergiftungen und mussten ins Spital.
Drei Brandstellen
Umso überraschender waren dann auch die Untersuchungsergebnisse der Brandsachverständigen. Sie ortete drei Stellen in der hölzernen Ruine, in der Feuer gelegt worden sein soll. Ein Ausgangspunkt befand sich sogar in der Dusche. Weil der Zoodirektor das Areal als letzter vor dem Ausbruch der Feuersbrunst verlassen hatte und das Gebäude von außen abgesperrt war, richten sich Verdacht und Anzeige gegen ihn. Laut Chefbrandermittler Erich Rosenbaum streitet der Beschuldigte eine absichtliche Brandlegung ab. Dagegen hegt er den Verdacht, dass er eine Petroleumlampe schlecht abgelöscht und in einen Behälter geleerte Zigarettenasche das Feuer ausgelöst haben könnte. Vermutlich werden weitere Sachverständige zugezogen. Der Beschuldigte wollte gegenüber dem KURIER keine Stellungnahme abgeben.