Chronik/Niederösterreich

Feilschen um Ergebnisse und Bürgermeister-Posten

Das vorläufige Endergebnis der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich war noch keine zwölf Stunden alt, da begann bereits das Feilschen um Prozente. Stein des Anstoßes waren die Ergebnisse mehrerer Bürgerlisten. Viele der Listen wurden und werden den etablierten Parteien zugerechnet. Damit sind aber einige nicht einverstanden.

Niederösterreich hat gewählt: Alle Ergebnisse

So etwa in Bad Vöslau oder Fischamend: Dort wurden zwei erfolgreiche Bürgermeister-Listen heuer der ÖVP zugerechnet, während sie bei den Wahlen 2010 unter „Sonstige“ aufgeführt wurden. Im landesweiten Ergebnis hat das den „ÖVP+Listen“ landesweit einen leichten Zuwachs beschert. Laut Landeswahlbehörde werden sämtliche Korrekturmeldungen jetzt gesammelt und für das amtliche Endergebnis in einigen Tagen berücksichtigt.

In den Gemeinden beginnen indessen die Verhandlungen. Trotz der Niederlagen für die SPÖ in ihren ehemaligen Hochburgen wollen die Roten ihre Macht nicht so recht abgeben. In Wiener Neustadt, wo die Sozialdemokraten die Absolute verloren haben, sucht die Partei nach Koalitionspartnern. Nach dem Rücktritt von Stadtchef Bernhard Müller soll Nachfolger Horst Karas den Posten des Stadtoberhaupts für die Partei retten. „Wir sind stärkste Fraktion, deshalb werden wir noch diese Woche mit allen Fraktionen Gespräche beginnen“, sagt Karas. In Opposition zu gehen und den Chefsessel dem erstarkten Erzrivalen der ÖVP, Klaus Schneeberger, zu überlassen, kommt für Karas nicht in Frage.

Nach dem Erfolg der FPÖ in Schwechat – sie ist zweitstärkste Partei – und dem Absturz der SPÖ auf 23,5 Prozent stellen die Blauen Anspruch auf den Bürgermeister-Sessel. Für Stadtchef Gerhard Frauenberger (SPÖ) ist das undenkbar, einen Rücktritt schließt er aus.