Falscher Alarm: Heli-Absturz war nur feurige Flugeinlage
Von Jürgen Zahrl
Sie war geschockt, als sie beobachtete, wie ein brennender Feuerball Richtung Boden raste und plötzlich verschwand. Eine Autofahrerin, die am Sonntagnachmittag auf der S5 zwischen Grafenwörth und Kirchberg am Wagram unterwegs war, griff geistesgegenwärtig zum Handy und wählte den Notruf. „Ich hab’ gerade gesehen, wie ein Hubschrauber oder Kleinflugzeug abgestürzt ist“, meldete sie der Einsatzzentrale „Notruf 144 NÖ“. Als ein Großaufgebot an Rettungskräften bei der Absturzstelle in Seebarn war, entpuppte sich das abgestürzte Flugobjekt als unversehrter Modellhubschrauber.
Knapp nach 13 Uhr griff die Autofahrerin zum Handy. „Die Dame hatte vom Auto aus einen brennenden Hubschrauber gesehen“, sagte Philipp Gutlederer von der Einsatzzentrale. Wie nach einem solchen Notruf üblich, setzte der Leitstellendisponent eine große Rettungskette in Gang. Er alarmierte das Team des Kremser Notarzthubschraubers „Christophorus 2“, zwei Rettungsmannschaften, 60 Feuerwehrleute, die Polizei und die Flugkontrollbehörde „Austro Control“.
Suchaktion
„Während der Suchaktion ist mir plötzlich eingefallen, dass gleich in der Nähe in Seebarn ein Dorffest mit einer Modellflugshow veranstaltet wird. Das habe ich der Notrufzentrale gemeldet“, erzählte Friedrich Ploiner, Kommandant der Feuerwehr Grafenwörth.
Entwarnung
Und tatsächlich konnte kurze Zeit später zum Glück Entwarnung gegeben werden. Was die Autofahrerin kurz nach Mittag beobachtet hatte, war ein rund 3,5 Meter langer Modellhubschrauber namens „Bell Cobra“, der für eine „feurige Showeinlage“ in den Himmel aufgestiegen war.
Ihm ist der Zwischenfall ein wenig peinlich. „Wir sind aber sehr froh, dass die Sache so glimpflich ausgegangen ist“, sagt Obmann Weiß. Er will sich aber für das große Missverständnis entschuldigen.