"Es ist ein Hundehasser unterwegs"
Von Julia Schrenk
Anuschka und Doci, die beiden Hunde von Karo Meixner-Katzmann aus Pressbaum (Bezirk Wien-Umgebung), hatten Glück. Vergangenen Montag gegen halb sechs Uhr Früh spielten sie im Garten. "Als ich sie wieder ins Haus holen wollte, habe ich gesehen, dass eine von ihnen etwas im Maul hatte", sagt Meixner-Katzmann. Es war ein Giftköder, wie sich später herausstellte. Ein unbekannter Täter hatte das präparierte Fleischstück in den Garten der Meixner-Katzmanns geworfen. Der beigezogene Tierarzt konnte den Hunden erfolgreich ein Brechmittel verabreichen. Sie werden überleben.
Ende Dezember fraß etwa die Hündin von Frauerl Daniela einen mit Rattengift präparierten Köder. "Wir waren gerade dabei, mit unserer Nala in den Urlaub zu fahren. Dort merkten wir, dass etwas nicht stimmt." Die vergangenen Wochen musste die Familie um ihr Haustier bangen, mittlerweile gehe es Nala den Umständen entsprechend gut. Ihre Besitzerin ist überzeugt: "Es ist ein Hundehasser unterwegs."
Der Polizei ist der Täter bisher nicht bekannt. Vier Fälle von Tierquälerei wurden den Beamten in der Zeit von 25. Dezember bis 26. Jänner gemeldet.
Ergreiferprämie
Die Polizei ersucht die Hundehalter, ihre Tiere nicht unbeaufsichtigt von der Leine zu lassen. Hinweise zum Täter werden unter 059133-3232 angenommen.
In Pressbaum ist die Sorge wegen des unbekannten Hundequälers groß. Mario Ehrlich, der am Mittwoch mit dem Hund seiner Tante in Pressbaum unterwegs war, hat von den Vorfällen gehört. Er sei jetzt vorsichtiger. Vor allem, wenn der Hund länger an etwas schnüffle, sagt der 20-Jährige.
Stefan Burger, Tierarzt in Pressbaum, bittet um Vorsicht: "Hunde, die vergiftet wurden, haben oft eine erhöhte Blutungsneigung." Symptomatisch für eine Vergiftung sei etwa auch, wenn sich der Hund auf die Zunge beißt. "Denn ein Hund beißt sich nicht einfach so auf die Zunge", sagt der Tierarzt. Der Verein Pfotenhilfe hat 500 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt.