Erste Weichen für Museumsbahn ins Kleine Ybbstal gestellt
Die Chancen, dass in absehbarer Zeit wieder Dampflokzüge durch das Ybbstal schnaufen, steigen. Die acht Kilometer lange Stichstrecke der Ybbstalbahn ins Kleine Ybbstal zwischen Waidhofen-Gstadt und Ybbsitz soll die Basis für die Museumsbahn sein. Donnerstagnachmittag verhandelten Mitglieder des Nostalgievereins Club 598 und Pro Ybbstalbahn mit dem Chef der NÖ Verkehrsgesellschaft NÖVOG erstmals konkret über diese Variante.
Konstruktiv
"Es gibt einen Hoffnungsschimmer für eine Tourismusbahn zwischen Waidhofen und Ybbsitz", berichtet Siegfried Nykodem (Club 598). Wichtig sei jetzt, wie sich die Gemeinde Ybbsitz und der Ybbstalradwegverein, der ja die gesamte Trasse der ehemaligen Ybbstalbahn zur Verfügung hat, verhalten, sagt der Bahnkämpfer. Bis auf kleine Abschnitte, die wegen Straßenbauten abgetragen wurden, liegen die Gleise nach Ybbsitz noch im Schotter. Auf der 50 km langen Hauptstrecke im Großen Ybbstal wurden die Schienen schon demontiert.
Ganz wichtig für das Projekt Museumsbahn sei das Nutzungsungsrecht für den Bahnhof Ybbsitz, betont Nykodem. "Uns ist egal, ob wir ihn von der NÖVOG oder der Gemeinde pachten", erklärt der Bahnveteran. Sein Club braucht dringend Stellflächen für die historischen Schienenfahrzeuge. Noch vor Wochen hatten sich die Gemeinde Ybbsitz und die Bahnfreunde mit Kaufangeboten für den Bahnhof duelliert. Eine Summe von rund 100.000 € stand im Raum.
Seitens der NÖVOG gibt man sich zurückhaltend. "Es war ein sehr positives und konstruktives Sondierungsgespräch", lässt NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl ausrichten. Die Bahnfreunde seien nun gefordert, ein Konzept für ihren Museumsbahnbetrieb auszuarbeiten und für weitere Verhandlungen vorzulegen. Über den Verkauf des Bahnhofs Ybbsitz wird weiter beraten, erklärt NÖVOG-Sprecherin Briggita Pongratz.