Er ist der Felix und er macht Kaffee
Von Julia Schrenk
Man riecht ihn schon, noch bevor man das Lokal überhaupt betreten hat. Im Hinterzimmer des Café Emmi in der St. Pöltner Linzerstraße röstet Felix Teiretzbacher seinen Kaffee. Eben den Felix Kaffee. Mitten im Lokal ist die Röstmaschine aufgebaut. Rund herum stehen die Jutesäcke voller Kaffeebohnen aus Indien, Nepal, Ruanda, Kenia, Äthiopien, Tansania, Brasilien, Guatemala, Mexiko, Nicaragua, El Salvador und Uganda.
Zwei Mal pro Woche röstet der Felix seinen Kaffee im Kaffeehaus. Die Gäste können ihm dabei zuschauen. "Ich mag das gerne, wenn ich Gäste beim Rösten um mich habe", sagt Felix. Fragenstellen ist erlaubt – und erwünscht. Und wenn die Kaffeebohnen bei der Röstung in die heikle Phase kommen (es muss knacken, so ähnlich wie beim Popcorn) setzt Felix seine Kopfhörer auf und klinkt sich kurz aus.
Qualität
So ganz vertieft in seinen Kaffee war der Felix aber nicht immer. Erst als er für die Firma "La Cimbali" Qualitätskontrollen bei Kaffeemaschinen durchgeführt hat, entdeckte er seine Leidenschaft und begann, selbst Kaffee zu rösten. Zunächst nur für den Eigenbedarf. "Aber der Wunsch, professionell zu rösten, war damals schon da", sagt Felix. Als er seine Eigenkreationen erstmals für tauglich befand, hat er sie einfach probeweise den Stammgästen in seinem Café Cimbalino (Dr. Karl Dorrek Straße 23, Krems) vorgesetzt. "Zugegeben, das war riskant. Aber es hat funktioniert", sagt Felix. Der Kaffee hat gemundet. Seit 2012 röstet Felix mittlerweile seinen Kaffee vor Publikum. Serviert wird er unter anderem auch im Café Schubert in St. Pölten. "Für mich ist wichtig, dass jemand, der meinen Kaffee verkauft, ihn im besten Sinne behandelt", sagt Felix, der selbst ungefähr sechs Espressi am Tag trinkt. "Die Qualität soll bis zum Gast weitergeführt werden."
Die Bohnen, die Felix für seinen Kaffee verwendet, sind "Direct Trade" zertifiziert, das heißt, sie werden direkt beim Produzenten bezogen. In St. Pölten mischt Felix dann seine Kreationen zusammen. Bis zu 15 Minuten werden die Bohnen geröstet. Nachdem sie ausgekühlt sind, werden sie umgefüllt und abgepackt. Acht Sorten Kaffee sind in Felix’ Sortiment. Nur das mit der Namensfindung für den Kaffee war nicht ganz so einfach. "Ich wollte einen super-coolen Namen und hab einfach keinen gefunden", sagt Felix. "Aber dann hab’ ich mir gedacht: Felix Kaffee. Weil ich bin der Felix und ich mach’ Kaffee."