Elektrodefekt führte zu Großbrand in Schloss
Sigrid Pisec steht im Hof des Schlosses Gurhof in Gansbach, Bezirk Melk. Die Tochter des Schlossbesitzers hat aufregende Stunden hinter sich. Ein Großbrand vernichtete ein Gebäude, in dem sich unter anderem eine Hackschnitzelanlage befand. "Zum Glück konnte ich noch zwei Pferde aus dem Stall retten. Die Tiere waren schon höchst nervös", berichtet die 22-Jährige.
Es war kurz vor ein Uhr Früh, als in der Region die Sirenen heulten. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, stand ein Trakt der Anlage bereits in Vollbrand. Der Dachstuhl stürzte ein, nur die Mauern hielten der Hitze stand. "Zum Glück konnte der Turm gerettet werden", sagt Pisec und blickt auf das 300 Jahre alte Gemäuer. Insgesamt kämpften mehr als 100 Feuerwehrmänner gegen das Flammenmeer an.
Ermittlungen
Mittwochvormittag nahmen Ermittler der Polizeiinspektion Loosdorf den zerstörten Trakt unter die Lupe. Nach KURIER-Informationen sieht es ganz danach aus, als ob ein Kurzschluss den Brand ausgelöst hätte. Ein Brandstifter war jedenfalls nicht am Werk, wie die Ermittler bestätigen.
Ein Umstand, der auch die Bevölkerung beruhigen dürfte. Denn erst vor Kurzem war in der Region Dunkelsteinerwald eine Brauerei bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der oder die Täter konnten bislang noch nicht ausgeforscht werden. Eine heiße Spur gibt es laut Landeskriminalamt NÖ noch nicht.
Im Schloss Gurhof dauerten die Aufräumarbeiten bis in die Nachmittagsstunden an. "Die Hackschnitzel mussten erst aus dem Gebäude geschaufelt werden", sagten Feuerwehrleute.
Die Schadenssumme liegt nach ersten Schätzungen bei mindestens 300.000 Euro. Für alle Beteiligten steht fest, dass alles viel schlimmer hätte ausgehen können. Im Schloss befinden sich auch Ferienwohnungen, die normalerweise belegt sind.