Chronik/Niederösterreich

Ehrung in NÖ: Carola Rackete gab Preis symbolisch weiter

Die Deutsche Carola Rackete wurde am Samstagabend in der Sammlung Essl in Klosterneuburg mit dem "Globart Award 2019" geehrt. Das Thema der heurigen "Globart Academy" war "Leben", weswegen die Verantwortlichen die Kapitänin auszeichnen wollten.

Die 31-Jährige hatte Berühmtheit erlangt, als sie im Juni 2019 53 libysche Flüchtlinge aus Seenot rettete. Ihr Schiff, die Sea Watch 3, war wochenlang auf See gewesen, weil kein Hafen die Flüchtlinge aufnehmen wollte. Rackete legte trotz Verbots auf Lampedusa an. Sie wurde von Italien zunächst unter Hausarrest gestellt, kam später frei.

"Preis für alle Seenotretterinnen"

"Es ist eine große Ehre für mich, den Preis zu bekommen", sagte die Kapitänin. Annehmen wollte sie den Award aber nur indirekt: "Es sollten eigentlich alle Seenotretterinnen ausgezeichnet werden. Vor allem geht es aber um die Geflüchteten, daher lasse ich den Preis heute hier in Klosterneuburg", sagte Rackete.

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Konkret blieb er bei einem Flüchtling, der eine Laudatio auf die 31-Jährige gehalten und dann auch von seinem Schicksal erzählt hatte. Der junge Mann war vor einigen Jahren aus Afghanistan geflüchtet und später mit einem Schlauchboot von der Türkei nach Griechenland übergesetzt. Das Boot kenterte allerdings und der junge Mann wurde in letzter Minute von einem Polizeischiff gerettet und später nach Griechenland gebracht.

Er lebt seit einiger Zeit in Klosterneuburg und bedankte sich "bei der schönen Stadt und den Gastfamilien, die mich aufgenommen haben". Die Entscheidung, den Preis an ihn weiterzugeben, wurde vom Publikum mit minutenlangen Standing Ovations honoriert.