Chronik/Niederösterreich

Mieterhöhung sorgt für Unmut im Studentenheim

Ab ersten September hat das bei der Fachhochschule angesiedelte Studentenwohnheim Tulln einen neuen Betreiber: Das NÖ-Jugendherbergswerk (NÖJHW) hat das Heim vom Bauträger GEDESAG mit einem Generalmietvertrag übernommen und ist fortan für Betrieb und Vergabe der Zimmer zuständig.

Für die Studenten bringt die Übernahme nichts Gutes: Die erste Handlung des NÖJHW war die Bekanntgabe einer Mieterhöhung: 280 Euro pro Monat sind ab September für ein Einzelzimmer zu bezahlen, 230 Euro für ein Bett im Doppelzimmer – jeweils 20 Euro mehr als bisher. Das sind bis zu 9,5 Prozent Mieterhöhung – gerade einmal zwei Jahre nach der Fertigstellung.

Das ist aber nicht alles, was auf die rund 80 Bewohner des Heims zukommt: Weil es einen neuen Betreiber gibt, müssen die Studenten pro Nase 500 Euro Kaution hinterlegen – und zwar bis 15. August, sonst tritt der neue Mietvertrag gar nicht erst in Kraft. Da der Vertrag mit der GEDESAG aber noch bis Ende August gilt, wird die bereits hinterlegte Kaution erst danach zurückgezahlt. Die Bewohner müssen also für einige Wochen ihre Kaution doppelt hinterlegen.

50 Euro Kopierkosten

Die neuen Mietverträge sind in weiten Teilen Kopien der alten GEDESAG-Verträge. Trotzdem verrechnet das NÖJHW pro Vertrag stolze 50 Euro für Vergebührung und Bearbeitung.

Wenig Verständnis für die Nöte seiner neuen Mieter hat NÖJHW-Obmann Walter Seemann. Er spricht von „ein paar Querulanten, die das ganze Haus aufhussen“. Keiner müsse die Verträge unterschreiben, es gebe eine Warteliste. „Wir sind niemandem böse, wenn er auszieht.“ Entgegenkommen will Seemann den Studenten in keinem der genannten Punkte.Dafür hat Vizebürgermeister Harald Schinnerl, vom KURIER alarmiert, zumindest einen Teilerfolg für die Studenten erreicht: „Ich habe die Zusage der GEDESAG, dass die Kautionen auch direkt an den neuen Betreiber abgetreten werden können und nicht doppelt hinterlegt werden müssen.“