Donau-Uni vergibt bald Doktortitel
Von Martin Bernert
Im Regierungsprogramm steht es seit vier Jahren; knapp vor Ende der Legislaturperiode lässt die Bundesregierung nun Taten folgen: Die Donau-Universität Krems soll 2014 das Promotionsrecht erhalten. Das gaben am Dienstag Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Michael Spindelegger, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll nach einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt bekannt. Derzeit können Studenten der Donau-Uni lediglich an anderen Hochschulen promovieren.
Weichenstellung
Ob das Promotionsrecht für alle fünf in Krems angebotenen Studienrichtungen (Medizin, Gesundheit und Soziales, Wirtschaft, Recht/Verwaltung/Internationales sowie Bildung/Medien/Kommunikation) kommen wird, ließ Töchterle offen. Das hänge von der Entscheidung der Qualitässicherungsagentur ab. Pröll entgegnete, damit könne er naturgemäß nicht zufrieden sein: „Darüber reden wir, wenn es soweit ist.“
Der Vorsitzende der Österreichischen Universitätskonferenz, Rektor Heinrich Schmidinger, sprach am Dienstag von einer „weitreichenden hochschulpolitischen Weichenstellung, die in ein seriöses Begutachtungsverfahren“ eingebettet werden müsse und fügt hinzu: „Keineswegs darf politisch erzeugter Zeitdruck die Qualität der Entscheidung beeinflussen.“
Die Hochschülerschaft (ÖH) fordert auch Bachelor- und Master-Studien sowie die Einbindung der Donau-Uni in die Studierendenvertretung. Derzeit seien Kremser Studenten bei ÖH-Wahlen nicht wahlberechtigt.