Chronik/Niederösterreich

Domplatz wird vom Hinterhof zur 1A-Lage

Nach Jahren der Diskussion kommt die Neugestaltung des Domplatzes in St. Pölten nun in die heiße Phase. Während in Teilen des Platzes noch emsig nach archäologischen Relikten gebuddelt wird, hat die Plattform "St. Pölten 2020" einen Beteilungsprozess mit Betroffenen und Eigentümern rund um den Domplatz gestartet.

Bürgermeister Matthias Stadler, SPÖ, und Plattform-Sprecher Josef Wildburger schwärmen in Superlativen, wenn es um die Gestaltung des größten Platzes der Stadt und das Marktviertel geht. "Es ist das Schlüsselprojekt, wir reden vom Wohn- und Esszimmer der Stadt, da ist eine exzellente Gestaltung in eine 1A-Lage angesagt", stellen beide klar.

Hinterhof

Der Platz sei zu einem Hinterhof verkommen. Schützenswerte archäologische Denkmäler im Untergrund und das komplizierte Niveau des Platzes hätten seine Vorgänger vor Aktivitäten abgeschreckt, sagt Stadler. Jetzt wo der Umbau unter dem Wiener Architekturbüro Jabouregg & Palffy naht , werden die Hausbesitzer, Dienstleister, Händler und Gastronomen rund um den Platz in die Diskussion miteinbezogen. "Wir müssen wissen, was sie planen, welche Bedürfnisse und welche Vorschläge sie haben", erklärt Wildburger.

Vier Klausuren werden über den Sommer und den Herbst abgehalten. Am Jahresende soll das Konzept stehen. Grob geschätzt könnten bis 2018 sieben Millionen Euro verbaut werden. Ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderats liegt vor, ein Detailbeschluss muss noch folgen.

Ein wichtiger Part beim "Domplatz-Neu", kommt der Gestaltung und Einrichtung der Märkte. Da will man sich Ideen von Märkten in Westösterreich holen. Die jetzige Frequenz zwischen 6000 und 8000 Menschen pro Markttag gelte es noch zu steigern. Der multifunktionelle Domplatz wird auch Teil der "Kulturachse", die als Flaniermeile vom Landhausplatz zum Rathausplatz führen wird.