Chronik/Niederösterreich

Diskussion um den Wohnbau voll entbrannt

Die Landeshauptstadt wächst. Und sie kann auch wachsen. 395 Hektar sind derzeit als Wohnbaulandreserveflächen gewidmet. Mehr als ein Drittel davon sind zusammenhängende Areale, die sich auch für einen mehrgeschossigen Wohnbau eignen. Dazu kommen noch Gewerbeflächen, wie etwa das ehemalige Glanzstoffareal. Diese Flächen machen noch einmal 100 Hektar aus.

Diesen Bonus, den andere Städte nicht haben, will Bürgermeister Matthias Stadler nutzen. Er plant eine Wohnbauoffensive. Bisher, so Stadler, seien Anstrengungen in diese Richtung allerdings gebremst worden. Grund: Die Aufhebung der Zweckwidmung des Wohnbaufördergeldes im Jahr 2009. „Das hat zu einem Rückgang der Wohnungsneubauten geführt“, berichtet der Stadtchef. Deshalb solle die Zweckwidmung wieder eingeführt werden. „St. Pölten benötigt, wie alle anderen wachsenden Städte, vermehrt günstigen Wohnraum. Wenn wir die Nachfrage vor allem auch im sozialen Wohnbau nicht stillen können, bremst das unsere Entwicklung.“

Keine Extras

Der ÖVP sind die Ansagen des Bürgermeisters allerdings zu nebulos. Sie fordern eine sofortige Maßnahme – und zwar für die jungen Menschen. In einem ersten Schritt solle die Stadt unter dem Motto „Junges Wohnen“ 150 Wohnungen errichten, die auch leistbar sind. 40 bis 50 Quadratmeter groß, ohne Extras wie Parkplätze, Lift oder eine teure Ausstattung – so stellen sich die Schwarzen das perfekte Wohnungsangebot für junge St. Pöltener vor.

Gleichzeitig soll jenen unter die Arme gegriffen werden, die sich selbst für günstige Angebote die Anzahlung nicht leisten können. „Nach fixen Kriterien soll jenen ein zinsloses Darlehnen der Stadt gewährt werden, die für die Anzahlung im Bereich von 13.000 Euro nicht aufkommen können“, fordern Vizebürgermeister Matthias Adl und sein JVP-Stadtobmann Florian Krumböck.