Der Weltrekord wackelt
Von Stefan Sailer
Mit 635 Karikaturen in 48 Stunden hält der Puertoricaner Gary Javier bislang den offiziellen Weltrekord im Cartoon-Zeichnen. Seit vier Jahre hat diese Marke nun schon Bestand. Doch ab Sonntagvormittag soll der Rekord ausgelöscht und von Künstler Ronald "Hero" Heberling weiter nach oben korrigiert werden. Das Ziel sind 55 Stunden.
Pünktlich um neun Uhr nahm er den Pinsel in die Hand und zeichnete auf das weiße Papier. Das erste Opfer: Landesrat Karl Wilfing. "Gustav Peichl hat mir einmal gesagt, ich wäre leicht zu zeichnen: Man malt einfach die Zähne und einen Schnauzer." Zehn Minuten später war das erste Werk vollendet, doch mehr als 500 sollten noch folgen.
Kinderhilfe
Hinter dieser lustigen Aktion steht jedoch ein ernsthaftes Anliegen des Künstlers. Durch die Kunstaktion möchte Heberling auf die Ronald McDonald Kinderhilfe aufmerksam machen und diese begünstigen. Der gemeinnützige Verein betreibt vier Häuser in Österreich (in Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg), die Jahr für Jahr für mehr als 800 Familien mit kranken Kindern zu einem "Zuhause auf Zeit" ganz in der Nähe der behandelnden Kliniken werden. "Die Krankenhäuser könnten solch eine Aufgabe für die Familien einfach nicht übernehmen", sagt Othmar Matzinger, Patientenombudsmann im Landesklinikum Mistelbach. "Wir nehmen den betroffenen Eltern zumindest einen Teil ihrer Sorgen ab", fügt Vereinspräsidentin Sonja Klima hinzu.
Neben mehr als 30 Sponsoren unterstützen deshalb auch zahlreiche Prominente, als offizielle Zeugen, den Weltrekordversuch. "Für diesen Zweck nimmt man sich gern ein paar Stunden Zeit", sagt Adolf Mechtler, Bürgermeister von Hochleithen.
Viel Schlaf
Auf die Herausforderung vorbereitet hat sich Heberling, der schon sein ganzes Leben lang Karikaturen zeichnet, vor allem mit viel Schlaf. Immerhin stehen dem Künstler laut Reglement nur fünf Minuten Pause pro Stunde zur Verfügung. Die Zeit, insgesamt 275 Minuten, kann er sich aber zumindest frei einteilen.
Am Sonntag um 16 Uhr ist das Ziel dann erreicht. Die letzten Minuten werden auf einer großen Leinwand übertragen. Bis dahin es heißt es – die Augen offen halten.