Comeback mit „Schnee von heute“
Von Markus Foschum
Anfang der 1970er rollte eine Dialektwelle durch die österreichische Musikszene. Der Austropop brachte damit bisher Unerhörtes hervor und viele Liedermacher versuchten ihr musikalisches Glück. Einer davon war Michael Frank aus Guntramsdorf im Bezirk Mödling. 1973 trat er beim TV-Talentewettbewerb „Show-Chance“ auf und obwohl „ich damals so aufgeregt war, dass mir während des Singens regelrecht die Zunge am Gaumen picken blieb“, belegte Frank den fünften Platz. Gewonnen hat übrigens ein gewisser Peter Cornelius mit dem Lied „I leb in ana Wolk’n“.
Der Dialekt-Liedermacher Frank erhielt sogar einen Plattenvertrag, doch „leider konnte ich die Chance nicht nutzen. Ich hatte damals einfach zuwenig gutes Material“, sagt Frank. Doch aufgegeben hat der Hauptschullehrer die Musik nie. Er wüsste halt nichts Besseres zu tun, als neue Lieder zu schreiben und Stunden mit seiner Gitarre zu verbringen.
2006 erschien die bislang letzte CD „Wo ist die Zeit?“, die von „Drahdiwaberl“ Stefan Weber als Franks bisher bestes Album beurteilt wurde. Nun meldet sich Michael Frank zurück. Mit der neuen CD „Schnee von heute“ kehrt er zu seinen musikalischen Anfängen zurück. Der Liedermacher beschränkte sich auf seine Stimme und die akustische Gitarre. Ihm zur Seite stand nur Jazz-Gitarrist Hans Zinkl. Die elf neuen Lieder wurden im Saal eines Guntramsdorfer Heurigen aufgenommen.
Die Kerben des Lebens
Die musikalische Ernte der vergangenen 14 Jahre ist für Michael Frank ergiebig. Er singt über Menschen, die ihm wertvoll sind („Für Arik Brauer“, „Für Astrid“ oder „Fliag net z’weit weg“) oder widmet sich auf süffisante und amüsante Weise dem Alltag („Arme Leber“, „Papa schloft net“ oder „Der Couchpotatoe“). Das große Thema des Dialektliedermachers sind die Kerben, die uns das Leben schlägt, die Hoffnungslosigkeit, die immer wieder von Lebensmut gelöscht wird oder die Trauer über den Verlust geliebter Menschen.
www.michaelfrank.at