Chlorgasalarm im Schwimmbad
Von Markus Foschum
Hoch giftiges Chlorgas ist in der Nacht auf Donnerstag in einem Betriebsraum des öffentlichen Schwimmbades Traiskirchen ausgetreten. „Kurz nach 22 Uhr wurden die Feuerwehr und ich alarmiert“, sagt Betriebsleiter Christian Bauer. Die automatische Überwachungsanlage des Raumes, in dem sieben Chlorgasflaschen zu jeweils 60 Kilogramm zur Desinfektion des Wassers gelagert werden, hatte angeschlagen.
Innerhalb von Minuten war die Feuerwehr mit 40 Mann vor Ort. Das Chlorgaswarngerät in dem Raum zeigte eine Konzentration an, die den zulässigen MAK-Wert (die maximale Arbeitsplatzkonzentration) bereits um das Zehnfache überschritt. Im Eingangsbereich war außerdem leichter Chlorgeruch bemerkbar.
Mit schweren Schutzanzügen wagten sich zwei Mann des Schadstofftrupps in den Raum vor und schlossen mit Rohrzangen die Ventile der Flaschen. Sofort war ein Abfall der Chlor-Konzentration zu verzeichnen und die Gefahr gebannt.
Ständig überwacht
Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei, die Feuerwehr und auch die zur Sicherheit alarmierten Rettungsorganisationen konnten wieder abziehen. Eine Gefährdung für Personen bestand keine, sagt Betriebsleiter Christian Bauer: „In den Raum sind Sensoren und weitere Sicherheitsvorkehrungen eingebaut. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, dass Chlorgas austritt.“ Es handelte sich in den vergangenen zehn Jahren um den ersten derartigen Störfall. Die Ursache konnte rasch ermittelt werden: „Es war ein technisches Gebrechen eines Ventils“, sagt Bauer.
Der Badebetrieb ist nicht beeinträchtigt. Dass das Schwimmbad am Donnerstag größtenteils verwaist war, lag weniger am nächtlichen Zwischenfall als am Temperatursturz.