Chronik/Niederösterreich

Caritas siedelt ab, großes Schloss sucht einen neuen Nutzer

Weitreichende Änderungen bei der Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen stehen im Raum Krems-Zwettl bevor: Das psychosoziale Zentrum in Schiltern bei Langenlois, regional größte Einrichtung dieser Art, wird absiedeln. Dafür sind Neubauten in Paudorf und Zwettl geplant. Nun wird ein Nachnutzer für das Schloss gesucht, in dem derzeit 55 Menschen betreut werden.

Miete

Seit 1987 ist die Einrichtung, die betreutes Wohnen und Arbeiten bietet, im Schloss eingemietet. Das gehört einer Gesellschaft, an der Stadtgemeinde Langenlois, Wirtschaftskammer und Hypo beteiligt sind. Am 31. August 2017 läuft der Mietvertrag aus. Dann will die Caritas die Einrichtung aufspalten. Ein Teil kommt nach Paudorf. Hier soll bis zu diesem Zeitpunkt ein Neubau für 32 Wohn- und 30 Arbeitsplätze in einer Tageswerkstätte samt Verkaufsshop fertig sein. Kosten: sechs Millionen Euro.

Eine weitere Einrichtung entsteht in Zwettl. Der Bauplatz für das Wohngebäude ist bereits gefunden, einer für die Werkstätte wird noch gesucht. Entstehen sollen 32 Wohnplätze, sowie 25 Beschäftigungsplätze. Insgesamt werden in Paudorf und Zwettl mit 62 Menschen mehr aufgenommen als bisher in der alten Einrichtung. Die entspricht baulich aber nicht mehr den Anforderungen für moderne Betreuung.

"Ausschlaggebend für den Standort Paudorf war neben der Verkehrsanbindung mit Bahn und Bussen auch die gute Infrastruktur mit Geschäften und Betrieben, sowie ein genügend großer Bauplatz", sagt Caritas-Projektleiter Heinrich Dietz. Außerdem gibt es einen Trend zu kleineren Einheiten.

Der Langenloiser Stadtchef Hubert Meisl lässt die Caritas ungern ziehen, sieht deren Gründe aber ein. Das Schloss bleibt auch nicht ganz ungenützt zurück. Die Arche Noah und ein Caterer nutzen Teile des Gebäudes. Gemeinsam bemühen sich die Eigentümer bereits längere Zeit um neue Nutzer. Über Anfragen von Interessenten würde er sich freuen.