Bürger kritisieren Abholzung
Von Julia Schrenk
Es gleicht einem Kahlschlag. Entlang des Hirschengartenbachs in Mauerbach (Bezirk Wien-Umgebung) wurden auf weiten Flächen sämtliche Bäume und Büsche umgeschnitten. In der Gemeinderatssitzung im Dezember wurden diese „Instandhaltungs- und Rodungsarbeiten entlang der regulierten Bachbereiche“ – so steht es im Sitzungsprotokoll – beschlossen. Die Abholzungen gehen aber weit über die Ufer des Baches hinaus, klagten Bürger dem KURIER. „Mir erscheint das Ausmaß, mit dem diese Arbeiten verrichtet wurden, weit übers Ziel hinaus zu schießen“, sagt Mathias Bauer aus Mauerbach. „Das beeinträchtigt massiv das Landschaftsbild und nimmt den Anrainern Schallschutz“, sagt Bauer. Auch Martina Bauer ärgert sich: „So wie das passiert ist, ist das umweltfeindlich.“
Die Verantwortlichen bei der Gemeinde sehen das anders. „Das sind keine Rodungen, das ist normaler Baumschnitt im Sinne der Wildbachpflege“, sagt Bürgermeister Peter Buchner (ÖVP). Und der sei nicht auf Gemeinde- sondern auf privatem Grund vollzogen worden. Allerdings auf Aufforderung der Gemeinde: „Das muss passieren, um Verklausungen beim nächsten Hochwasser zu verhindern“, sagt Buchner.
Der Baumschnitt auf diesem Grund war allerdings erst der Anfang. Wie Gemeinderat Hans Jedliczka auf KURIER-Anfrage erklärte, müssen auch weiter bachabwärts die Ufer des Hirschengartenbachs vom Gehölz befreit werden. „Das gehört halt ab und zu dazu“, heißt es von der Gemeinde. Die Bäume seien außerdem nicht entwurzelt worden, sondern würden auf natürliche Weise nachwachsen.