Bürger demonstrieren für S8
Von Julia Schrenk
„Früher sind da die Rösser galoppiert und heute fahren täglich tausende Autos.“ Die Anrainer von Deutsch-Wagram sind verärgert. Seit Jahren, sagen sie, werden sie mit dem Baubeginn der Umfahrung vertröstet: „Hätten die verantwortlichen Politiker den ersten vorgesehenen Baubeginn mit 2011 eingehalten, wäre die S8, die Marchfeld-Schnellstraße, längst fertig. Und jetzt sind wir wieder genauso weit, wie vor einem Jahr.“
Am Samstag haben die Deutsch-Wagramer deshalb protestiert. Von 14 bis 18 wurde die Bundesstraße 8 gesperrt. Der Verkehr wurde an der südlichen Ortseinfahrt in Richtung Wolkersdorf und Markgrafneusiedl umgeleitet. „Diese Demo ist eine Demo-light. Wenn jetzt wieder nichts geschieht, werden wir unsere Maßnahmen aber verschärfen“, sagt Leopold Böckl, Sprecher der Bürgerinitiative „Pro S8“ und Organisator der Demonstration. „Bei uns brettern täglich 25.000 Fahrzeuge durch. Wir brauchen die S8“, sagt auch der Bürgermeister von Deutsch-Wagram, Friedrich Quirgst.
Nachbarschaftshilfe
Wenn jetzt, nach der Demo-light, wieder nichts geschehe, werde man auch die nächsten vier Wochen samstags die B8 sperren. Dazu fehle nur noch ein Gespräch mit der Bezirkshauptmannschaft: „Am Dienstag haben wir ein Termin, da werden wir das weitere Vorgehen besprechen“, sagt Böckl. Verstärkung bekommt die Bürgerinitiative nun auch von Vertretern der Nachbargemeinden. „Wir leiden auch sehr unter dem Verkehr“, meint Heinrich Hrabal, Bürgermeister von Markgrafneusiedl. Auch die Gemeinde Strasshof überlegt, sich der Demo am nächsten Samstag anzuschließen, um endlich einen Baubeginn der S8 zu erwirken.
Die Asfinag versucht indes zu beruhigen. Der Baubeginn sei nicht erneut verschoben worden, sondern nach wie vor für das Jahr 2014 vorgesehen.