Briefkasten aus Spargründen abmontiert
Von Katharina Zach
Zwei Siedlungen, Hunderte Bewohner – und seit Monaten kein Briefkasten mehr. In Brunn/Gebirge, Bezirk Mödling, treibt eine vermeintliche Einsparung der Post den Anrainern die Zornesröte ins Gesicht. Auf KURIER-Anfrage versprach das Unternehmen selbst allerdings schnell Abhilfe.
„Das ist unglaublich, was sich die da erlauben“, erbost sich Karl Stoitzner. Der Bewohner der Wolfholzsiedlung musste im September feststellen, dass der einzige Briefkasten im Umkreis verschwunden war. Für Stoitzner ein Schildbürgerstreich. Denn: Ein sogenannter Depot-Kasten, aus dem der Zusteller die Briefe und Werbeprospekte vor der Verteilung abholt, ist am Standort geblieben. „Die Postler müssen da also ohnehin vorbei“, schüttelt der Pensionist den Kopf.
Gerade in der Vorweihnachtszeit sei dieser Zustand für ältere Menschen aus seiner Nachbarschaft sowie der angrenzenden Heidewegsiedlung, die ihre Weihnachtspost aufgeben wollen, unzumutbar. „Die können nur mit dem Bus nach Brunn fahren. Da sind sie dann aber den ganzen Vormittag unterwegs.“ Denn zu Fuß brauche man flotten Schrittes 35 Minuten zum nächsten Briefkasten. Die Vorgangsweise der Post stinke zum Himmel, meint Stoitzner. Er selbst steige nun immer ins Auto, um einen Brief aufzugeben.
Prompte Erledigung
Bei der Post beruhigt man auf KURIER-Anfrage und überrascht mit einer prompten Erledigung des Problems. In den nächsten Tagen werde wieder ein Briefkasten montiert. Ursache für die Demontage des gelben Kastens sei die Erneuerung des Depot-Kastens gewesen. Der sei nun aus Alu, der Briefkasten könne nicht wie bisher an diesen angeschraubt werden, erklärt Sprecher Michael Homola. Nun soll aber schleunigst ein Steher aufgestellt werden. Warum das allerdings mehrere Monate dauerte, ist unklar.