Bluttat in Gerasdorf: Opferfamilie steht unter Polizeischutz
Im Fall der Bluttat in Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) ist ein Kopfschuss als Todesursache des 43-jährigen Tschetschenen Mamichan U. alias Martin B. bestätigt worden. Wie Gudrun Bischof von der Staatsanwaltschaft Korneuburg am Donnerstag in einer Pressekonferenz mitteilte, ist der Mann dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge auch mehrmals am Oberkörper getroffen worden.
Zwei Waffen sichergestellt
Die genaue Anzahl der Schüsse, die auf den 43-Jährigen abgefeuert wurden, nannte Bischof mit Verweis auf das schriftliche Obduktionsgutachten nicht. KURIER-Informationen zufolge sollen es fünf gewesen sein.
Nach Angaben von Polizeisprecher Chefinspektor Johann Baumschlager wurden am Tatort in Gerasdorf zwei Faustfeuerwaffen sichergestellt. „Die vermeintliche Tatwaffe wurde bisher nicht aufgefunden“, betonte Baumschlager.
Mutmaßliche Schütze schweigt
Großteils unklar blieben weiter die Hintergründe bzw. das Motiv für die Tat. Es hätten Befragungen im Umfeld des Opfers sowie im Umfeld der Beschuldigten stattgefunden, sagte der Polizeisprecher.
Der Tatablauf werde immer klarer, aber: „Wir können nicht ausschließen, dass es sich einerseits um einen Auftragsmord handelt, andererseits könnte aber auch ein Streit eskaliert sein“, erklärte Baumschlager.
Der mutmaßliche Schütze schweige „beharrlich“, der zweite Verdächtige, ein 37-Jähriger, habe auch „noch keine Details“ genannt. Beide befinden sich in U-Haft, die vorerst bis 20. Juli rechtswirksam ist.
Drohungen
Die Familie des Opfers steht mittlerweile unter Polizeischutz. Laut Polizei hatte der 43-Jährige nach der Veröffentlichung von Schmäh-Videos gegen Tschetschenen-Führer Ramzan Kadyrov Drohungen erhalten. In welcher Form und ob woher diese kamen, wollte die Exekutive nicht verraten.