Vor Krieg geflüchtet, jetzt will Ukrainerin in NÖ Kinder heilen
Es wurden Unterschriften gesammelt, mehrere Ausschreibungen durchgeführt – alles vergebens. Seit acht Jahren wirbt der Bezirk Lilienfeld bereits um einen Kinderarzt, bislang war das Unterfangen aber nicht von Erfolg gekrönt.
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Doch jetzt können die vielen Familien wieder Hoffnung schöpfen, weil endlich eine Lösung gefunden wurde. Anastasiia Savchenko, die bislang in der Ukraine als Kinderärztin tätig war, soll die offene Kassenstelle besetzen. „Ich freue mich sehr, dass ich hier die Chance bekomme, als Ärztin zu arbeiten“, sagt Savchenko.
Lebensmittelpunkt
Der Hintergrund ist freilich ein trauriger. 15 Jahre lang war die Mutter in ihrem Heimatland bereits als Medizinerin tätig, absolvierte viele Zusatzausbildungen, um auch als stellvertretende Direktorin einer Kinderklinik tätig zu sein. Doch dann kam der Krieg und das Leben der Mutter änderte sich schlagartig.
Im Bezirk Lilienfeld halfen alle zusammen, um der Ärztin eine neues Leben ermöglichen zu können. Laut ÖVP-Bürgermeister Manuel Aichberger soll Savchenko in Lilienfeld eine Wohnung zur Verfügung gestellt bekommen. „Wir haben ihr bereits die Stadt gezeigt und sie freut sich, in Lilienfeld ihren Lebensmittelpunkt aufbauen zu können. Ihr Sohn wird künftig auch bei uns die Schule besuchen“, sagt Aichberger.
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Zufrieden mit der Lösung zeigt sich auch ÖVP-Bundesrätin Sandra Böhmwalder, obwohl sich noch um etwas Geduld bittet. Damit die Ukrainerin in Österreich praktizieren kann, ist erst die Anerkennung ihres Studiums, die sogenannte Nostrifizierung, notwendig. Dieser Behördenvorgang kann bis zu zweieinhalb Jahre dauern.