Chronik/Niederösterreich

Betrüger kann es nicht lassen: Handys verkauft, die er gar nicht besaß

"Ich bin schon wieder in Schwierigkeiten", schrieb der 35-jährige Niederösterreicher seinem Lebensgefährten kurz vor seiner Verhaftung. In Schwierigkeiten gebracht hatte sich der mehrfach einschlägig Vorbestrafte allerdings wieder einmal selbst. Über Verkaufsplattformen im Internet hatte er hochpreisige Mobiltelefone zu günstigen Konditionen angeboten. Nicht zu billig, um nicht sofort Verdacht zu erregen, aber jeweils knapp unter vergleichbaren Angeboten.

Ausweis und Bankkarte

Um sich das Vertrauen seiner potenziellen Käufer zu erschleichen, bot er nicht nur Bilder von den Handys in privatem Umfeld an, sondern auch Aufnahmen seines Personalausweises sowie seiner Bankkarte. Rückfragen von Interessenten wurden rasch und detailliert beantwortet, eine persönliche Abholung der Geräte lehnte der Mann jedoch stets ab.

Mehrere Kaufwillige ließen sich vom 35-Jährigen tatsächlich hinters Licht führen. Sie überwiesen die vereinbarten Beträge vorab, der Mann versprach, die Mobiltelefone sofort nach Eingang der Zahlungen zuzusenden. Dazu kam es jedoch nie. Als einige Geschädigte zur Polizei gingen, setzte sich der Niederösterreicher zu seinem Lebensgefährten ins Ausland ab.

Vermieterin unter Druck

Weil er tatsächlich seinen eigenen Personalausweis und seine Bankkarte fotografiert und verschickt hatte, standen Kriminalbeamte rasch vor seiner Türe, trafen den Betrüger aber nicht mehr an. Kurz darauf wurde er dann jedoch ausgeforscht und festgenommen. Inzwischen hatte ein Geschädigter allerdings seine Wohnadresse herausgefunden und setzte daraufhin die Vermieterin des 35-Jährigen unter Druck. Er verlangte von der Frau eine zwischenzeitliche Rückzahlung des von ihm überwiesenen Betrages, was diese jedoch verweigerte.

Er bedaure seine Taten - wieder einmal - gab der Betrüger vor Gericht zu Protokoll. Die Behauptung, er habe bereits vor dem Prozess mehrfach versucht, seine Opfer zu kontaktieren, um eine freiwillige Rückzahlung zu vereinbaren, oder die versprochenen Handys doch noch zu liefern, konnte jedoch eindeutig widerlegt werden. Auch nach der Verhandlung blieb er ein solches Angebot schuldig.

"Habe kein Geld"

Nun werden die Geschädigten wohl noch eine Weile auf ihr Geld warten müssen, denn derzeit habe er keine Möglichkeit, die Summen zurückzuzahlen, gestand der 35-Jährige, der keiner geregelten Tätigkeit nachgeht. Und das wird auch noch längere Zeit so bleiben, denn vorerst muss er für 15 Monate hinter Gitter. Das Urteil ist rechtskräftig.