Bankomat-Knacker gefasst
Er war wie ein Phantom. Schlug blitzschnell zu und machte sich ebenso schnell wieder aus dem Staub. Jetzt ist der Polizei ein seit Monaten gesuchter Bankomat-Knacker in der Nähe von Brünn (Tschechien) ins Netz gegangen. Dass der mutmaßliche Täter verhaftet werden konnte, ist auch den Fahndern aus Niederösterreich zu verdanken, die Peter T. bereits dicht auf den Fersen waren.
Am 29. Mai wurde der Mann kurz nach ein Uhr Früh bei einer Routinekontrolle in Kettlasbrunn (Bezirk Mistelbach) gesichtet. Doch der Slowake hielt nicht an, sondern stieg aufs Gas und raste mit einem Mercedes M-Klasse davon. Während der halsbrecherischen Fahrt durch die Ortschaften warf er "Teufelskrallen" (zusammengeschweißte Nägel, Anm.) auf die Straße, zwei Polizeiautos wurden dabei erheblich beschädigt und außer Gefecht gesetzt. Eine Streife folgte dem Fluchtfahrzeug bis nach Tschechien, konnte den Kriminellen aber nicht stoppen. "Die Ermittler haben ihn schließlich aus den Augen verloren", berichtet ein Beamter des Landeskriminalamtes NÖ.
T. schaffte es schließlich bis zu seinem Haus in der Nähe von Brünn, wo er den Wagen anzündete. Tage später konnte er aber von Spezialkräften der Polizei verhaftet werden. Laut den Kriminalisten hatte der 39-Jährige eine Kalaschnikow bei sich. Verletzt wurde bei dem Zugriff zum Glück aber niemand.
Kooperation
"Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Tschechien hat einmal mehr hervorragend funktioniert. Wir sind froh, dass der Ganove geschnappt werden konnte", sagt Landespolizeidirektor Franz Prucher, der heute zu seinen Kollegen nach Brünn reisen wird, um Details zur Verhaftung zu präsentieren.
Denn auch in Tschechien soll Peter T. höchst aktiv gewesen sein, es gibt zahlreiche Tatorte. Möglich ist, dass er Komplizen hatte. Die Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht abgeschlossen.