Bank übersiedelt in alte Filiale
Der Schaden, den die Bankomat-Bande Montag Früh bei ihrem Coup in der Raiffeisenbank Göstling (Bezirk Scheibbs) angerichtet hat, dürfte noch größer sein als im ersten Moment befürchtet. Zum geheim gehaltenen Bargeldverlust aus dem aufgeschweißten Geldspender, muss die Raiffeisenbank Region Eisenwurzen beträchtliche Schäden im Foyer und in den Kassenräumen der erst im Oktober eröffneten neuen Filiale sanieren lassen.
Der Brand, den die Kriminellen mit ihrem Schweißbrenner entfachten, hinterließ in allen Räumen der Bankstelle lästige Spuren. Verrußtes Mauerwerk und Rußpartikel auf allen Flächen und in allen Ritzen machen eine Generalsäuberung notwendig. "Wir haben mit dem Versicherungsvertreter entschieden, für zwei bis drei Wochen in die frühere Filiale zurückzukehren. Die nötigen EDV-Verbindungen sind dafür noch aufrecht", berichtete Raiba-Direktor Johann Wiebogen. In relativ kurzer Zeit werde man auch wieder ein Bankomat-Gerät stehen haben, kündigte er gestern an. Ob der Anschlag der Gangster Konsequenzen auf das Sicherheitskonzept der Bankgruppe in der Region haben wird, konnte der Manager gestern noch nicht sagen. Nur soviel: "Wir werden uns Gedanken machen."
"Nichts Neues. Irgendwann machen sie einen entscheidenden Fehler", hieß es gestern aus dem NÖ Landeskriminalamt (LKA), zum Ermittlungsstand über den 52. Coup der Bankomat-Knacker seit Jahresbeginn 2010.
Einbrecher
Über ein Erfolgserlebnis durfte sich die Polizei aber Montagabend im Nachbarbezirk Amstetten freuen. Im Zuge der eigens installierten Streifenfahrten während der Dämmerung, stoppten ein Beamter und seine Kollegin von der Inspektion Kematen/Ybbs, einen Wagen mit zwei serbischen Männern. Im Inneren des Autos wurden Wertgegenstände und klassisches Einbruchswerkzeug gefunden. Um die zwielichtigen Gestalten genau überprüfen zu können, wurden sie an der Weiterfahrt gehindert.
Und tatsächlich - es dauerte nicht lange, da ging bei der Polizei Kematen auch schon die Meldung über einen Einbruch ein. Wenig später war klar, dass da zwei dicke Fische ins Netz gegangen waren. Bei den Waren im Auto handelte es sich zum Teil um Beutestücke aus Dämmerungseinbrüchen, die Sonntag im Bezirk Scheibbs verübt worden waren. Nun ermittelt das LKA.