Chronik/Niederösterreich

Baden - Orchester darf weiter aufgeigen

Die Kurkonzerte im Kurpark von Baden sind eine lieb gewonnene Tradition. Doch in Zeiten des Rotstiftes und der Budgetkonsolidierung sind auch Traditionen nicht mehr sicher. Weil ab 2013 mit 70 nur mehr halb so viele Konzerte wie bisher stattfinden und sich damit auch die Zahlungen der Stadt von 400.000 auf 200.000 Euro halbieren, drohte das Orchester der Bühne Baden zumindest zeitweise auf der Straße zu stehen.

Mit einer von 1691 Personen unterzeichneten Petition hatten sich im Vorjahr die 25 Musiker des Orchesters gegen Kündigung und Wieder-Anstellung zu schlechteren Konditionen gewehrt. Jetzt kam von Paul Gessl, Chef der NÖKU (NÖ Kulturwirtschaft) die Entwarnung: „Wir können bis 2015 eine Bestandsgarantie abgeben.“ Geld kam durch Sponsoring herein und das Orchester wird mehr Auftritte, wie das Badener Neujahrskonzert oder Gastauftritte im St. Pöltner Festspielhaus, absolvieren. „Wir verzichten zudem auf unsere Fahrtkostenzulagen von jeweils 51 Euro im Monat“, sagt Orchester-Betriebsrat Robert Brunnlechner. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Wir sind mit 25 Personen nicht nur das kleinste ständige Theaterorchester in Österreich, sondern auch das am schlechtesten bezahlte.“

Der Sorge um ihre Musiker entledigt konnte Geschäftsführerin Martina Malzer eine Bilanz mit erfreulichen Zahlen präsentieren: Bei knapp 80.000 Besuchern gab es eine Saison mit 85 Prozent Auslastung. Die Sommerarena liegt sogar bei 97 Prozent und „für die neue Saison sind schon 17.000 Karten verkauft“, so Malzer.

Buntes Programm

Am Spielplan stehen heuer vorwiegend „Operetten-Bearbeitungen“, betonte der künstlerische Leiter Robert Herzl. Zu sehen sind demnach „Die drei Musketiere“, die „Gräfin Mariza“, „Die Dubarry“ und das „Weiße Rössl“, um nur einige zu nennen. Freunde von Musicals kommen bei der dritten Wiederaufnahme von „Evita“ auf ihre Kosten (bereits fast ausverkauft) sowie bei der österreichischen Erstaufführung von „Xanadu“. www.buehnebaden.at