Chronik/Niederösterreich

Anonyme Tester nahmen die Most-Betriebe unter die Lupe

Sie kommen unangemeldet, sind furchtbar neugierig und manchmal auch provokant. Im Stil von Geheimagenten durchleuchteten sogenannte "Mystery Guests" im ersten Halbjahr alle 130 Mitgliedsbetriebe der Tourismusregion Moststraße. Die vom Moststraßen-Management beauftragte Qualitätsprüfung ist für viele Heurigen-Bauern und Mostwirte eine harte und nicht ganz diskussionslose Sache. Unter allen niederösterreichischen Tourismusregionen ist die Aktion jedenfalls einzigartig.

"Weil wir die Mystery-Aktion schon einmal vor fünf Jahren mit der selben Agentur durchgeführt haben, können wir gute Vergleiche ziehen und den Qualitätsfortschritt überprüfen. Und es ist wirklich etwas weitergegangen", freut sich Michaela Hinterholzer, Obfrau der Leaderregion Moststraße, der 31 Gemeinde angehören. Vor allem unter den Wirten gäbe es echte Senkrechtstarter, erzählt Hinterholzer. "Da haben sich einige die kritischen Bewertungen vor fünf Jahren zu Herzen genommen und nach guter Beratung richtig investiert", berichtet Hinterholzer.

Zwar hat ein Großteil der Betriebsführer die eigentliche Prüfung nicht mitbekommen, die Ergebnisse der Checks wurden aber mit großem Interesse erwartet.

Nach und nach werden nun die Besten der verschiedenen Bewertungskategorien vor den Vorhang geholt. Das Ergebnis der Spitzenreiter bei den Ab-Hof-Betrieben erstaunte auch die abgebrühten Prüfer. Mit der "Rosenfellner Mühle" in St. Peter/Au, der Edelbrennerei samt Mostheurigen Hauer in Ardagger, sowie dem Bauern- und Geschenksladen "Lindenhof" in Amstetten schaffte gleich ein Trio das Maximum von 100 Punkten. Auch der Schmankerlmarkt "Most & Kost" im Amstettener Shoppingtempel CCA, den der Zeillerner Mostbaron und Heurigenwirt Sepp Zeiner betreibt, platzierte sich mit 95 Punkten ganz vorne.