Chronik/Niederösterreich

Almbauern wollen Sicherheit

Idealer hätte die Bühne für die Premiere nicht sein können. Die Kulisse des NÖ Almwandertags mit Tausenden Besuchern auf der Schwarzbachweide nutzte am vergangenen Feiertagsmontag auch die neue Gemeinschaft der Eisenstraßen-Almen für ihre Präsentation. Die Almbauern wollen ihre Leistungen noch stärker bewusst machen und die regionalen Produkte von den Almen besser bewerben und abstimmen. Im Hintergrund geht es darum, die Almwirtschaften abzusichern.

"Almen haben eine multifunktionale Aufgabe. Aber es wird immer schwieriger sie zu halten. Es steckt viel manuelle Arbeit dahinter und auf den Bergbauernhöfen werden die Menschen aber immer weniger", erklärt Josef Schrefel. Der aus Lassing stammende Landwirt ist der Sprecher der NÖ Almbauern. Eine Bewirtschaftung der Hochgebirgsweiden sei nur mit öffentlicher Unterstützung möglich, das funktioniere in NÖ derzeit sehr gut, sagt Schrefel.

Unsicherheit

Als großes Damoklesschwert schwebe allerdings die ab 2013 geltende neue Förderperiode der EU über den Weidebauern. "Die jetzigen Behirtungs- und Alpungsprämien dürfen keinesfalls gekürzt werden. Ebenso brauchen wir weiter Hilfe bei der Wegerhaltung und der Wasserversorgung", fordert Schrefel.

Sein Sohn Berthold Schrefel schmiedete nun zehn Weidegenossenschaften im Kulturpark Eisenstraße zur Interessensgemeinschaft zusammen. Mit ausführlichen Info-Tafeln wurden am Montag die vielen Aufgaben, aber auch Hüttenwirtschaften und die Produkte der einzelnen Almen beschrieben. Besucher waren beeindruckt. "Die Almbewirtschaftung ist nicht nur Landschaftspflege, sondern dient auch der Artenvielfalt und einer gewissen Sicherheit vor Lawinen, Erosion und Hangrutschungen", schildert Schrefel junior.

Eisenstraßen-Obmann Andreas Hanger lobte die neue Gruppe als wichtige Impulsgeber. Im Internet ist das Netzwerk nun für Touristen auf der Eisenstraßen-Hompage übersichtlich präsentiert.