Chronik/Niederösterreich

Alko-Lenker rammte Polizisten

Nur durch eine akrobatische Einlage konnte am Wochenenden in Amstetten ein Polizist vielleicht sogar sein Leben retten. In den frühen Morgenstunden des Samstags hatte ein alkoholisierter Autofahrer den Beamten im Zuge einer Verkehrskontrolle angefahren und schwer verletzt. Der Beschuldigte wurde nach einer Verfolgungsjagd und Fahndung ausgeforscht. Der 47-Jährige aus dem Bezirk Scheibbs hatte 1,56 Promille Alkohol im Blut.

Laut NÖ Landespolizeidirektion sollte der Verdächtige im Zuge einer Schwerpunktaktion kontrolliert werden. Vor einem Kreisverkehr in der Amstettener Waidhofenerstraße drosselte der Pkw-Lenker vorerst sein Tempo, als er den Polizisten mit dem Anhaltestab sah. Doch dann trat der Mann ins Gaspedal und fuhr auf den Beamten zu. Dieser versuchte dem Pkw durch einen Sprung in Richtung einer Fahrbahnbucht auszuweichen, wurde jedoch frontal erfasst.

Absprung Der Inspektor stürzte auf die Motorhaube, stützte sich an der Windschutzscheibe mit der rechten Hand ab und stieß sich noch schnell von dem davonrasenden Wagen ab. Er erlitt Verletzungen im rechten Knie, Abschürfungen sowie eine Prellung der rechten Hand.
Bei der anschließenden Verfolgung des Autos über die B1 in die Gemeindegebiete von St. Georgen am Ybbsfelde und Ferschnitz wurden Geschwindigkeiten bis zu 180 km/h erreicht, ehe die verfolgende Streife das PS-starke Auto bei einer Bergfahrt aus den Augen verlor. Der Wagen wurde dann bald wieder in Ferschnitz abgestellt gefunden.

Die Ermittlungen ergaben, dass sich der Lenker und sein Beifahrer mit einem Taxi zum Wohnhaus des Zweitbeteiligten nach Neufurth, Bezirk Amstetten, transportieren ließen. Dort wurde der 47-Jährige nach einer durch die Staatsanwaltschaft St. Pölten angeordneten Hausdurchsuchung festgenommen.

Weil den Polizisten die Tür nicht geöffnet wurde, musste die Feuerwehr aus Ulmerfeld-Hausmening anrücken um ein Fenster zu öffnen. Eine Einvernahme des stark alkoholisierten 47-jährigen Verdächtigen war erst am Samstagnachmittag möglich. Der Mann war dabei laut Polizeiangaben geständig.

Der Beschuldigte muss sich nun wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, im Stich lassen eines Verletzten und wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Weiters wurde er der Staatsanwaltschaft St. Pölten und der Bezirkshauptmannschaft Amstetten wegen des Lenkens eines Fahrzeuges im alkoholisierten Zustand angezeigt.