Ahnungsloser Krieger des Islamischen Staates: Arbeiter rief zum Dschihad auf
Von Stefan Jedlicka
„Es war ein Blödsinn. Ich habe nicht gewusst, dass das mit Terrorismus zu tun hat“, versucht der junge Mann auf der Anklagebank seine Taten zu verharmlosen. Weil er Bilder und Postings mit radikal-islamischen Inhalten in Sozialen Medien weitergeleitet hat, wirft ihm die Staatsanwaltschaft das „Verbrechen der terroristischen Vereinigung“ vor.
„Ich habe Videos auf TikTok geschaut und weil alle anderen das auch weitergeleitet haben, habe ich es auch gemacht“, lautet die dürftige Rechtfertigung des 20-Jährigen aus dem Bezirk Neunkirchen. Tatsächlich lässt die unbeholfene Art seiner Verantwortung vermuten, dass wenig Verständnis für die Inhalte der Nachrichten vorhanden war. Obwohl in Österreich geboren, hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, spricht der Fabrikarbeiter nur gebrochen Deutsch, hat sichtlich Probleme sich zu artikulieren.
"Tötet die Götzendiener"
Dass ihm Texte wie „Tötet die Götzendiener, wo immer Ihr sie findet“ nicht als gewaltverherrlichend erschienen seien, will der Richter aber verständlicherweise nicht glauben. Unter ein Bild der Fahne des Islamischen Staates schrieb er „Oh du wunderschöne Flagge, wo du wehst, ist unser Land.“ Und auch Videos eines als radikal eingestuften Predigers leitete der 20-Jährige weiter. Kommentar: "Seine Predigten sind Hammer!"
Weil er bislang nicht als radikal auffällig geworden war, kommt der Mann trotzdem mit zwei Jahren bedingter Haft davon. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.