22 Hausbewohner sind nach ihrer Rettung obdachlos
Dichte Rauchschwaden stiegen auf und meterhohe Flammen schlugen in den Himmel. 160 Feuerwehrleute und 30 Sanitäter waren im Großeinsatz. Sekunden zuvor wurde aber eine Hündin zur großen Heldin der Brandnacht. Lilly bemerkte Sonntagfrüh als Erste das Feuer im Dachgeschoß eines Mehrparteienhauses in Baden, weckte ihre Besitzer und verhinderte so eine Katastrophe. Verletzt wurde niemand. Allerdings sind alle Wohnungen durch das Löschwasser unbewohnbar. 22 Mieter mussten in Hotels und bei Bekannten untergebracht werden.
Gegen vier Uhr Früh dürfte der Brand ausgebrochen sein. „Lilly hat uns mitten in der Nacht aufgeweckt. Sie war unglaublich nervös. Ich habe nichts Außergewöhnliches bemerkt, aber sie hat keine Ruhe gegeben. Dann hab ich einen Knall wie bei einem Feuerwerk gehört, aber wer schießt in der Nacht ein Feuerwerk ab?“, schildert Rudolf Korbuly. Als der Nachbar auf seine Terrasse ging, „hab ich gegenüber den Feuerschein gesehen und sofort die Feuerwehr gerufen.“
Korbuly und seine Frau Poldi rannten hinüber und läuteten die Mieter aus dem Schlaf. „Wir versuchten, alle Nachbarn zu wecken“, erzählt auch die Bewohnerin Veronika Decker. Die 30-jährige Kunsthistorikerin lief mit ihrem Laptop aus dem Haus.
Heikel
Da die meisten nur im Pyjama und Bademantel flüchteten, wurden sie von den Sanitätern mit Decken gegen die Kälte versorgt. Unterdessen hatten die Feuerwehrleute heikle Situationen zu bewältigen. „Während der Löscharbeiten kam es immer wieder zu kleineren Explosionen“, erklärt Einsatzleiter Rainer Hohl. Weil das Wohnhaus keinen Keller besitzt, sind die Lagerräume der Mieter im Dachgeschoß untergebracht. Dort dürfte illegal Munition aufbewahrt gewesen sein.
Da alle Wohnungen stark beschädigt sind, ist noch unklar, wann die Bewohner zurück dürfen. Die Sachverständigen müssen auch noch die Brandursache klären.