Chronik/Niederösterreich

20 teure Zentimeter

Sind Österreicher größer als Deutsche? Sind Niederösterreicher größer als Wiener? Diese Fragen beschäftigen die SPÖ zum Jahresbeginn. Warum? Nun, die deutsche Bauordnung schreibt beim Wohnungsbau eine Raumhöhe von 2,40 Metern vor. In Niederösterreich müssen Wohnungen von Rechts wegen 2,60 Meter hohe Räume haben. In Wien genügen dagegen zweieinhalb Meter Raumhöhe. Unterschiede wie diese will die SPÖ 2014 aufzeigen und gegebenenfalls auch beseitigen.

Die Landesroten haben dabei Bau- und Gewerbeordnung sowie Regelungen der Ö-Norm im Fokus. „Es gibt mittlerweile einen Wust von unterschiedlichen Vorschriften. Das spürt jeder, der um- oder neu baut oder eine Firma gründet“, sagt Parteivorsitzender Matthias Stadler. Einige davon sind für ihn unnötige Preistreiber – etwa die im Vergleich zu Deutschland größeren Raumhöhen: „Das sind 20 Zentimeter mehr, die sich beim Bauen, Heizen oder Dämmen finanziell auswirken."

Einheitlich

Gemeinsam mit Gemeinde- und Städtebund will die SPÖ für einheitliche Vorschriften eintreten. Auch Entbürokratisierung steht auf Stadlers Agenda: Bewilligungsverfahren beim privaten Hausbau sollten zu Anmeldeverfahren vereinfacht werden, als Beispiel nannte Stadler das Aufstellen von in Baumärkten erhältlichen Gartenhütten oder Terrassenüberdachungen. „Bei entsprechender Deregulierung wären niederösterreichweit 150 Gemeindemitarbeiter freizuspielen“, ist der Landesparteichef überzeugt.

In Sachen Ö-Norm will Stadler an den Bund herantreten. Vor allem, um ihre Verbindlichkeit festzulegen. Diese werde oft erst im Schadensfall vor Gericht geklärt.