Chronik/Niederösterreich

20 Schlachthof-Coups geklärt

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Sechs Profi-Einbrecher aus Rumänien, 20 Tatorte in Österreich und Deutschland, fast 300.000 Euro Schaden – es waren nicht gerade kleine Fische, die der Polizei ins Netz gegangen sind.

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Die Täter hatten es auf die Tresore von Fleischfabriken, Schlachthäusern und Zerlege-Betrieben in Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten und der Steiermark abgesehen. Nach monatelanger Überwachung wurden drei der Einbrecher im Dezember in Villach bei den Vorbereitungen zu einem weiteren Coup geschnappt und sitzen seither in St. Pölten in Untersuchungshaft. Zwei weitere Verdächtige wurden in Rumänien verhaftet und nach Österreich ausgeliefert, ein Mann ist in Rumänien in Haft.

DNA-Spuren

Obwohl die Verhaftungen bereits vor zweieinhalb Monaten erfolgten, wird erst jetzt nach dem Abgleich von DNA-Spuren das gesamte Ausmaß der Einbruchsserie bekannt: „Seit Mittwochabend ist klar, dass wir den Tätern auch Einbrüche in Wiener Neustadt, Villach und vier Mal in Deutschland zuordnen können“, sagt ein Ermittler des LKA Niederösterreich.

Einen wesentlichen Beitrag zur Ausforschung der Tatverdächtigen leisteten die Beamten der Polizeiinspektion Hollabrunn: „Nachdem wir wussten, dass es die Täter auf Fleischfabriken abgesehen hatten und meist am Wochenende kamen, wurden bekannte Betriebe an diesen Tagen überwacht“, erzählt ein LKA-Kriminalist. Im Oktober war es dann in Hollabrunn soweit: Drei Rumänen fielen in der Nähe einer Groß-Fleischerei auf – sie wurden von den Hollabrunner Beamten kontrolliert – auch DNA-Proben wurden genommen. „Damals mussten wir sie noch ziehen lassen, aber wir hatten ihre Daten, das war der Schlüssel zur Lösung des Falls“, freut sich der LKA-Mann.

Die Serie in Österreich begann in der Nacht auf 29. Mai 2011 in Ruprechtshofen (Bezirk Melk) und endete am 3. Dezember in Villach mit der Festnahme dreier mutmaßlicher Täter. Die Rumänen sind geständig.