Chronik/Niederösterreich

17-Jähriger legte Brand im Asyl-Lager

Ein Zimmerbrand versetzte am Samstag die Menschen im Flüchtlingslager Traiskirchen in Aufregung. Gegen Mittag war in einem Wohnraum im zweiten Stock ein Feuer ausgebrochen – das Haupthaus der Erstaufnahmestelle musste daraufhin evakuiert werden, verletzt wurde niemand.

Nach ersten Informationen dürfte ein 17-jähriger Asylwerber aus Nordafrika mehrere Matratzen in Brand gesteckt haben. Das Motiv blieb zunächst aber im Dunkeln. "Eine religiöse oder politische Motivation können wir aber zum jetzigen Zeitpunkt schon ausschließen", erklärte Markus Haindl von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Der junge Mann wurde festgenommen. Ebenso zwei weitere 17-jährige Nordafrikaner, die als Mittäter in Frage kommen. Die Einvernahmen dauerten am Sonntag an.

Als die Einsatzkräfte in der Erstaufnahmestelle eintrafen, waren die brennenden Matratzen bereits gelöscht. An der Gebäudesubstanz sind keine Schäden entstanden, den entstandenen Qualm bekämpfte die Feuerwehr mit Drucklüftern.

Bürgermeister will Belagzahl senken

Aufgrund des aktuellen Flüchtlingsstroms ist die Erstaufnahmestelle zum Bersten voll. Wie der KURIER am Samstag berichtete, sollen zuletzt Flüchtlinge auf dem Boden geschlafen haben, weil es zu wenige Betten gibt. Maximal 1820 Menschen hat sich das Innenministerium als Obergrenze für das Lager gesetzt – mehr als 2000 waren zuletzt untergebracht.

Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler hat als zuständige Behörde am Samstagabend einen Mandatsbescheid zur Reduzierung auf 1.400 einquartierte Flüchtlinge innerhalb von vier Tagen erteilt (Details: siehe hier). Zum Schutz der Menschen bestehe dringendster Handlungsbedarf, betonte Babler zur Beratung mit Sachverständigen der Feuer- und Baupolizei.