16 Polizisten für den Bahnhof
Es hätte nicht des gut beheizten Gemeinderatssaal im St.Pöltener Rathaus bedurft, um noch jene Debatte zu befeuern, die seit Wochen in der Hauptstadt für ordentlich Gesprächsstoff sorgt. Die Sicherheitsdiskussion rund um den Hauptbahnhof St.Pölten ist nun nicht nur in der Politik angekommen, sie hat nach zwei blutigen Vorfällen auch ihren Höhepunkt erreicht.
Mehr als 1600 Bürger haben sich mittlerweile per Unterschrift für ein Wachzimmer am Bahnhof ausgesprochen. Und auch die Politik macht jetzt ordentlich Druck. Alle Parteien ziehen an einem Strang, um einen Polizeiposten am Bahnhof durchzusetzen. Gemeinsam wurde am Montag eine Resolution verabschiedet, die demnächst an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner übergeben werden soll.
Mehr Kameras
"Es macht einen Unterschied, ob die Polizisten vor Ort sind, oder erst im Notfall hinlaufen müssen", meint SPÖ-Vizebürgermeister Franz Gunacker. Die Roten wollen, dass künftig bis zu 16 Ermittler ihren Dienst auf dem Bahnhofsareal versehen. Unterstützt wird die Forderung auch von den Schwarzen. ÖVP-Vizebürgermeister Matthias Adl möchte zusätzlich eine Ausweitung der Videoüberwachung bei den Busstationen und mehr Sozialarbeiter am Gelände sehen.
Skeptisch zeigten sich die Grünen. "Eine dauerhafte Polizeipräsenz wird nicht die Lösung sein. Man muss den Problemen auch auf den Grund gehen", sagt Nicole Buschenreiter. Sie könnte sich aber eine Ausweitung der Schutzzone vorstellen, damit auch der Stadtpark besser bewacht werden könnte.
Für heftige Zwischenrufe und Kopfschütteln sorgte Klaus Otzelberger von den Freiheitlichen, der am Bahnhof ein Ausländerproblem ortet. "Das Problem ist, dass die Stadt so viele Asylwerber aufgenommen hat", findet er.
Ob tatsächlich eine Polizeiinspektion am Bahnhof installiert wird, ist ungewiss. Die Entscheidung liegt nun beim Bund, in St. Pölten wartet man auf eine Antwort.