Käsewerk produziert Mozzarella für Pizzen in Italien und China
Mit der Produktion von Mozzarella, der zum größten Teil ins Mutterland der Pizza nach Italien, aber auch nach Asien exportiert wird, will die Genossenschaft Berglandmilch einen Coup am internationalen Käsemarkt landen. Um 17,5 Millionen Euro wird dafür eine neue Produktionslinie in Österreichs größter Molkerei in Aschbach, NÖ, errichtet. Ab November wird dort die derzeit täglich verarbeitete Milchmenge von einer Million auf rund 1,5 Millionen Liter gesteigert.
Der künftige Pizzakäse aus der Mostviertler Molkerei sei schon jetzt im Rahmen der aktuellen Chinareise von Bundespräsident Alexander Van der Bellen von der mitgereisten Berglandmilch-Exportchefin beworben und verkauft worden, berichtet Geschäftsführer Josef Braunshofer. Der Bedarf am schmackhaften und eher leicht transportierbaren Qualitätskäse sei weltweit groß, versichert er. Ein großer Pizzaproduzent in Italien habe für Tiefkühlprodukte, die in die USA gehen, bereits größtes Interesse bekundet.
40 bis 50 Tonnen Stangen-Mozzarella werden künftig täglich in Aschbach produziert. Tiefgekühlt ist der Käse, der unter der Marke Schärdinger bereits am Markt ist, binnen sechs Wochen per Container-Transport in China. Die Milch dafür kommt von Bauern aus Nieder- und Oberösterreich. Gut ein Drittel der 11.000 Mitgliedsbetriebe liefern ihre Milch derzeit nach Aschbach.
Für die 50 bis 60 Milchsammel-Tankwagen, die künftig täglich in Aschbach zur Entleerung anrollen, müssen die Milchannahme und das Tanklager erweitert werden. Auch eine neue Produktionsstraße wird errichtet. Für das Mozzarella-Projekt werden 20 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.
Mitarbeiter
In Produktion, Logistik und Verwaltung werden künftig knapp 500 Mitarbeiter am Standort beschäftigt, kündigt Braunshofer an. Auch am weichen kugelförmigen Frischkäse-Mozzarella hält man fest. Hier wird die bestehende Produktion in Feldkirchen in OÖ ausgebaut. Auch eine Mozzarella-Variante aus Bio-Milch gibt es.
Erst vor zwei Jahren hat Berglandmilch in Aschbach um 20 Millionen Euro ein Hochregallager mit 46 Metern Höhe eröffnet. Braunshofer sieht die Investitionen als Signal an die Milchbauern: „Wir wollen, dass auch kleine Bauern weiter Milch liefern“, versichert er.
„Wir sind stolz, dass bei uns eine Spezialität produziert wird, die man eigentlich aus einem anderen Land kennt“, sagt der nö. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Die Investition, die von EU, Bund und Land Niederösterreich mit 1,75 Millionen Euro gefördert wird, sichere Arbeitsplätze und den Bestand der bäuerlichen Betriebe, sagt Pernkopf. Zugleich kann so die wertvolle Landschaft erhalten werden.
Wolfgang Atzenhofer