Käsekammer am Hof bleibt nur sonntags zu
In der Käserei, dort wo Ingrid Stöckl mit ihrer Schwiegermutter tagtäglich bis zu 190 Schafkäse-Striezel formt, funkelt nicht nur die Nirosta-Einrichtung. Medaillen und Trophäen, wie das "Kasermandl in Gold" oder die "Genusskrone" signalisieren, dass hier ein Hort für feine Gaumen ist. Der Familienbetrieb Stöckl in Weistrach, Bezirk Amstetten, veredelt Milch seit über 32 Jahren zu Käsespezialitäten und vermarktet sie ab Hof.
"Wir haben Kunden für den Schafkäse in sieben Bundesländern", sagt Ingrid Stöckl stolz. Von März bis Ende Oktober wird die Milch der 35 Schafe und fünf Kühe hauptsächlich zu Schafmisch- und Weichkäse verarbeitet. Käsebällchen in Öl, pikant in Chili oder Kräutern gerollt, Gewürzbällchen oder manchmal auch Schnittkäse gehören zum Programm.
Mit ihrer Qualität und Erfahrung waren die Stöckls auch dabei, als 2008 die Genussregion "Mostviertler Schofkas" und 2009 die Qualitätsmarke "Gutes vom Bauernhof" gegründet wurden. Mostheurige, Nahversorger oder Hüttenwirte im nahen Oberösterreich gehören zu den Stammkunden.
Wie viele Kunden tatsächlich Fans ihrer Produkte sind, kann die Jungbäuerin nicht sagen. Doch von Montag bis Freitag stellt sie sich tagtäglich deren Urteil. Denn am Stöckl-Hof kann man in der Saison jeden Tag außer Sonntag frischen Käse abholen. Das Lob für die schmackhaften Produkte sei auch Ausgleich für die viele Arbeit, meint die dreifache Mutter. Selbst auf einem bäuerlichen Betrieb aufgewachsen, ist sie vom erlernten Beruf als Bürokauffrau gerne Bäuerin geworden. Ihr Erfolgsrezept: "Saubere Arbeit und gesunde Tiere im Stall."