Chronik/Kärnten

Getöteter Grundwehrdiener in Kärnten: Obduktion beantragt

In der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau ist am Dienstag ein 21-jähriger Grundwehrdiener von einem Kollegen angeschossen worden und im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Der Schuss löste sich gegen 16 Uhr aus der Dienstpistole eines 20-jährigen Wachsoldaten, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die weiteren Hintergründe waren am Dienstagabend noch unklar. Nun hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt eine Obduktion beantragt.

Tina Frimmel-Hesse, Erste Staatsanwältin in Klagenfurt, ging davon aus, dass die Obduktion "im Laufe des heutigen oder morgigen Tages" stattfinden werde. In dem Fall sei zudem ein Ballistiker beauftragt worden.

Umstände werden untersucht

Beide Beteiligten sind Grundwehrdiener des Militärkommandos Kärnten und stammen aus dem Bezirk Spittal an der Drau. Nach Angaben des Sprechers des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, kam es im Bereich der Wache zu der letztlich tödlichen Schussabgabe. Die Rettungskette wurde aktiviert und der Verletzte mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Die weiteren Ermittlungen habe das Landeskriminalamt (LKA) Kärnten übernommen, sagte Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten, der APA. Beamtinnen und Beamte der Abteilung Leib und Leben waren am Dienstagabend noch in der Kaserne im Einsatz. Angaben zu möglichen Zeugen des Vorfalls oder zum genauen Tathergang gab es vorerst nicht. Die Exekutive war am Mittwoch laut Hofrat Rainer Dionisio von der Landespolizeidirektion Kärnten u.a. mit Zeugenbefragungen beschäftigt.

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Die Umstände des Todesfalls wurden auch von einer Unfallkommission des Militärkommandos Kärnten untersucht. Seitens des Bundesheeres, so Michael Bauer, werde zu klären sein, ob an Vorschriften oder Abläufen etwas geändert werden müsse. Ein Militärpsychologe betreute die Angehörigen und Betroffenen. Der beschuldigte Grundwehrdiener, aus dessen Dienstpistole der tödliche Schuss fiel, ist in Polizeigewahrsam.

"Der heutige Vorfall in der Kärntner Türk-Kaserne erschüttert uns sehr. Das Bundesheer und ich sind tief betroffen über diesen tragischen Vorfall. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie und seinen Kameraden", wurde Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Aussendung zitiert.

Auch Bauer meldete sich via Social-Media-Plattform X zu Wort:

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Zum Zeichen der Trauer sind die Dienstflaggen aller Kärntner Kasernen auf Halbmast gesetzt.