11-Jährige offenbar von 14-Jährigem im Wald vergewaltigt
Von Anja Kröll
Was ist in einem selbst gebauten Lager in einem Wald in der Nähe von Friesach Mitte Jänner passiert? Laut Anklage unvorstellbares.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, soll eine erst Elfjährige von einem 14-Jährigen vergewaltigt worden sein. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigt die Vorwürfe auf KURIER-Nachfrage.
"Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig, wir rechnen in rund vier Wochen mit einem Prozess", erklärt Sprecherin Tina Frimmel-Hesse.
Treffen zum Spielen
Laut Krone soll das Mädchen die beiden Burschen im Alter von 13 und 14 Jahren zum Spielen bei einem selbst gebauten Lager im Wald getroffen haben. Der 14-jährige Ukrainer soll sich dann „einfach so“ an dem Mädchen vergangen haben. Befreundet soll das Trio im Vorfeld nicht gewesen sein.
Der 13-Jährige soll die Taten, bei denen das Mädchen gefesselt war, mit seinem Handy mitgefilmt haben. Entsprechendes Beweismaterial ist laut Staatsanwaltschaft sichergestellt worden.
Dass das Videomaterial noch sichergestellt werden konnte, dürfte auch daran liegen, dass sich die Elfjährige nach der Tat rasch ihren Eltern anvertraut hatte.
14-Jähriger in U-Haft
Der 13-Jährige befindet sich auf freiem Fuß. Der 14-Jährige wurde allerdings in U-Haft genommen. - Zunächst.
Laut dem Medienbericht befindet er sich seit Kurzem unter Auflagen wieder auf freiem Fuß. Diese Auflagen sehen vor, dass er sich weder dem Opfer noch dem mutmaßlichen Komplizen nähern darf. Zusätzlich wird er psychiatrisch begutachtet und bekommt Bewährungshilfe, die ihn engmaschig überwachen soll.
Prozess in vier Wochen
Bereits in gut vier Wochen könnte er dann vor Gericht stehen. Er ist wegen Vergewaltigung, schwerem sexuellen Missbrauch und versuchte Nötigung angeklagt. Der Strafrahmen beträgt für ihn bis zu fünf Jahre Haft.
Der Fall lässt Erinnerungen an eine 12-Jährige wach werden, die in Wien über Monate hinweg von 17 Verdächtigen zwischen 13 und 18 Jahren missbraucht worden sein soll. Auch von diesen Taten sollen die Burschen Videos angefertigt haben.
Und: Die 12-Jährige könnte nicht das einzige Opfer gewesen sein. Es gibt Aussagen, wonach es auch Videos von anderen Mädchen geben soll.
Hilfe für Betroffene
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133).