Chronik

Inselfest-Erfinder für Eintrittsgeld

Bis zu drei Millionen Besucher werden ab Freitag zur 30. Jubiläumsausgabe des Wiener Donauinselfests pilgern. Damit ist es das größte Freiluft-Festival Europas. Und das bei freiem Eintritt – ein ehernes Grundprinzip des SPÖ-Events.

Dieses beginnt aber langsam zu wackeln: „Es ist überlegenswert, ob das Fest ganz gratis sein muss.“ Das sagt niemand geringerer als Harry Kopietz, Erfinder des Donauinselfests und langjähriger Organisator. Heute ist er SPÖ-Landtagspräsident.

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Noch unter seiner Ägide sei es immer schwerer geworden, internationale Superstars auf die Insel zu locken, erinnert sich Kopietz: Nachdem der Plattenverkauf als Einnahmequelle zunehmend versiegte, kletterten die Gagen für Konzerte in die Höhe. Aktuelles Beispiel: Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier hatte für seinen heuer geplanten 30-minütigen Auftritt 65.000 Euro verlangt, weshalb er letztlich auch 2013 nicht auf der Insel zu hören sein wird.

„Die Schere klafft immer weiter auseinander“, sagt Kopietz. „Die Kosten steigen – etwa bei der technischen Infrastruktur“, andererseits würden sich Großevents in Zeiten der Wirtschaftskrise immer schwerer tun, Sponsoren an Land zu ziehen. Sponsorgelder machen aktuell rund zwei Drittel des Gesamtbudgets von vier Millionen Euro aus.

Fünf Euro

„Man muss aufpassen, dass das Image des Fests nicht zu leiden beginnt“, warnt Kopietz. Er kann sich daher einen „moderaten Eintritt“ von jeweils 5 Euro für den Freitag und Samstag vorstellen, der Sonntag soll dafür gratis bleiben.

„Ein Eintritt ist sicher nicht geplant“, stellt sein Nach-Nachfolger Thomas Waldner klar. „Das Inselfest ist seit 30 Jahren ein Gratis-Festival, und so wird es auch bleiben.“ Und mit Stars wie Maximo Park und den Sportfreunden Stiller, die erstmals auf der Insel gastieren, habe man auch so ein hochwertiges Programm zustande gebracht.

Mehr Infos unter kurier.at/donauinselfest

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