Wasserrettung pflegt Brauchtum: Christbaum wurde versenkt
Von Michael Pekovics
Neufelder SeeWenn sich vier Männer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ihre Taucherausrüstungen anziehen, dann muss das einen besonderen Grund haben.
Für die Mitglieder der Österreichischen Wasserrettung am Neufelder See handelte es sich am vergangenen Wochenende zum Glück nicht um einen Ernstfall, sondern um eine traditionelle Veranstaltung – das Christbaumversenken. Landestauchreferent Peter Steininger brachte mit drei Kollegen einen rund 1,60 Meter großen Baum unter Wasser, um „danke“ für ein unfallfreies Einsatzjahr zu sagen.
Gedenken und Dank
Beim Christbaumversenken handelt es sich um einen seit den 1960er Jahren gepflegten Brauch, der hauptsächlich in Mitteleuropa praktiziert wird. Taucher bringen einen geschmückten Weihnachtsbaum in die Tiefe, um einerseits an die im Wasser gestorbenen Taucher zu gedenken und um andererseits für ein unfallfreies Jahr zu danken.
Für die Wasserrettung war das Christbaumversenken am Neufelder See eine Premiere – der Brauch hat auf diesem See aber eine lange Tradition, die vom Tauchclub Aquanaut Austria gepflegt wird. Damit auch die Fische etwas davon haben, wird der Christbaum oft mit Hundefutter geschmückt – zum Knabbern.
Die nächste Gelegenheit, sich das Brauchtum live anzuschauen, hat man am Freitag, 21. Dezember, beim „Adventschwimmen und Christbaumversenken“ im Oggauer Hafen. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, im Anschluss an den Tauchgang kann man sich bei Tee und Glühwein wieder aufwärmen.